Haarer Beratungsstelle »donum vitae« zieht positive Bilanz

Haar · Alles fürs Kind

Maria Eichhorn, Doris Hofmann, Florian Hahn und Roswitha Riess präsentieren gemeinsam den Jahresbericht 2010.  Foto: ar

Maria Eichhorn, Doris Hofmann, Florian Hahn und Roswitha Riess präsentieren gemeinsam den Jahresbericht 2010. Foto: ar

Haar · »Aufgrund der guten Beratung ist die Anzahl der Abtreibungen in den letzten Jahren zurückgegangen. Ein Drittel der Frauen in Bayern entscheidet sich für das Kind nach einer Beratung«, berichtet die Landesvorsitzende von »donum vitae« in Bayern e.V., die staatlich anerkannte Bertaungsstell für Schwangerschaftsfragen Maria Eichhorn.

Gemeinsam blickte sie mit MdB Florian Hahn, der Leiterin der Beratungsstelle Diplom-Sozialpädagogin Doris Hofmann, Vizepräsidentin des Bayerischen Landtags a.D. Roswitha Riess sowie den Mitwirkenden der Beratungsstellen von der Hauptstelle Freising und Nebenstelle Haar auf das Jahr 2010 zurück. »Trotz der Unterstützung von Land und Kommunen müssen wir auch 2011 weiter zur Finanzierung der Beratungen neue Quellen erschließen, um die Arbeit weiterhin leisten zu können«, berichtet Eichhorn weiter, die mit der Beratungsstelle in Haar ausgesprochen zufrieden ist. Auch Florian Hahn sicherte der nach wie vor von Aufbauarbeit geprägten Beratungsstelle in Haar Unterstützung zu.

Der Schwerpunkt der Beratung in Haar liegt vorwiegend in der Schwangerschaftskonfliktberatung (Schwangerschaftsabbruch), die Frauen im staatlichen Auftrag berät. Im Jahr 2010 wurden 484 Beratungskontakte für das gesamte Gebiet Freising, Erding, Poing und Haar verzeichnet. »Davon waren fast die Hälfte so genannte Erstkontakte zur Schwangerschaftskonfliktberatung in Haar. Vor allem Alleinerziehende, minderjährige Frauen, kinderreiche Familien und ausländische Mitbürger gehören häufig zu unseren Klienten. Die meisten Beratungssuchenden sind Frauen zwischen 18 und 30 Jahre, die vor allem Angst vor der Verantwortung sowie finanziellen Nöten oder davor, den Job zu verlieren, haben. In diesen Fällen kam es zu etwa 600 Folgeberatungen, die sehr häufig auch zu einer Begleitung über die Geburt hinaus geht«, berichtet zufrieden die Leiterin. Aber auch im ganz besonderen Notfällen, wenn die Babyklappe keine Alternative ist, ist eine anonyme Beratung, Hilfestellung und Geburt durch das sogenannte Moses Projekt in Haar möglich. »Die Babyklappe und das Moses Projekt sind zwar Notlösungen, aber immerhin ein Weg zur Rettung des Kindes. Im Gegensatz zum Deutschen Ethikrat sind wir dafür, weiterhin die Möglichkeiten der Babyklappe zu ermöglich«, so Eichhorn.

Seit August 2009 werden in der Nebenstelle Haar nicht nur Schwangerschaftskonfliktberatungen für Frauen in schwierigen Lebenssituationen angeboten. Die Arbeit von »donum vitae« geht von einem integrativen Beratungskonzept aus. Neben der Beratungstätigkeit vermittelt »donum vitae« auch finanzielle Hilfen für schwangere Frauen und Mütter in Not. »Es kommt schon vor, dass eine Mutter bei uns vor der Tür steht und kein Geld in der Tasche hat, um ihren Kindern etwas zu Essen zu kaufen. In diesen und anderen Fällen können wir durch die finanzielle Hilfe von Vereinen und Stiftungen wie ›Hilfe für Mutter und Kind‹, Sternstunden e.V., ›Aktion für das Leben‹ oder die ›Marianne Strauß Stiftung‹ eine Soforthilfe leisten«, berichtet Hofmann. Somit konnte 2010 mit insgesamt über 24.000 Euro Haarer Frauen in Not geholfen werden. Zudem bietet »donum vitae« Informationen über gesetzliche Leistungen und Ansprüche wie Mutterschutz, Elterngeld, Elternzeit oder Wohngeld. »Wir sehen uns als Schnittstelle zwischen Klient und Behörden, Institutionen, Ärzten und vielen anderen helfenden Einrichtungen«, erklärt Hofmann. Desweiteren werden auch Frauen oder Paare nach einem Schwangerschaftsabbruch, nach Fehl- oder Totgeburt sowie auch bei Fragen der Familienplanung beraten und unterstützt. Auch eine weitere Begleitung von Familien nach einer Geburt ist bis zu drei Jahre lang möglich.

Aber auch Präventivmaßnahmen ergreift die Beratungsstelle. Mit dem sexualpädagogischen Konzept für Schulen, will sie Schüler der fünften bis zehnten Klasse nicht nur Aufklären, sondern auch das Halbwissen, was häufig durch den unreflektierten Medienkonsum entsteht, beseitigen. »Wir sind gerade dabei, mehr Schulen im Umkreis für dieses Angebot zu begeistern und bis jetzt ist die Resonanz auf das Konzept sehr positiv. Das Gymnasium in Vaterstetten hat letztes Jahr begeistert die Veranstaltung mit uns durchgeführt«, so Diplom-Sozialpädagoge und Berater von Haar Albert Fierlbeck. Aber auch die moderne Technik kommt bei »donum vitae« zum Einsatz. Seit Beginn wird auch online beraten. Gerade die neuen Regelungen zu Hartz IV und zum Elterngeld werfen viele Fragen auf. Die Onlineberater informieren über die gesetzlichen Veränderungen. Zusätzlich zur E-Mail-Beratung bietet die Beratungsstelle auch Chatberatungen an.

Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www.donumvitae-haar.de

ar

Artikel vom 30.03.2011
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