Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Alle gleich gut

Das synchro-ski-team aus Siegertsbrunn hat sich den Deutschen Meistertitel im Synchron-Skifahren geholt. Foto: VA

Höhenkirchen-Siegertsbrunn · Deutschlands bestes Synchron-Ski-Team kommt aus Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Eindrucksvoll stellte das »synchro-ski-team« sein Können bei den Deutschen Meisterschaften im Skizentrum Mittendorf in der Nähe von Passau vor fast 1.000 Zuschauern unter Beweis und holte sich den begehrten Titel.

Bei der klassischen Synchro- Challenge mussten die Teams die zirka 450 Meter lange Strecke auf dem Großen Almberg nicht nur möglichst sportlich, sondern auch möglichst synchron fahren – so die Vorgabe der Jury. Insgesamt gingen elf Teams an den Start. Auf Platz 2 landeten die »Synchro Ladies Bayerwald« (157,5 Punkte) aus Obertraubling, Bronze ging an das »Ausbilder Team Skiverband Bayerwald« (150,5 Punkte), das mit dem letzten Lauf, der Kür, den Sprung aufs Stockerl schaffte.

Ausgelost wurden drei Demo-Fahrten mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Das »synchro-ski-team« erwischte dabei drei sehr schwere Fahrten, in der vierten Fahrt mussten die Teams ihre eigene Kür präsentieren. Das »synchro ski-team« startete mit Stefan Wiedeck,Brigitte Wiedeck, Willi Heller, Mario Sigl, Anton Maurer, Tobi Meier und Martina Bellmann. Für das »synchro team Ladies« standen Regina Smejkal, Gaby Lerchl, Tanja König, Chrissy Ujwari, Brigitte Clausen, Regina Fuchs und Steffi Müller auf den Brettern. Wenn es beim Rennen auch anfangs so aussah, als ob die Ladies aus Bayerwald ihnen den Rang um den ersten Platz

ablaufen wollten, bewiesen sie Nervenstärke und konnten mit einem perfekten dritten Durchlauf ihre Führungsrolle beeindruckend verteidigen. »Im dritten Run konnte dann mit einer perfekten Fahrt ein komfortabler Vorsprung herausgefahren werden. Neben einer perfekten Skitechnik, einer exakten und schnellen Fahrweise sind bei der Kür vor allem die Kreativität und Choreographie gefordert. Toller Sport wurde gezeigt. Spektakuläre Formationswechsel und die anspruchsvolle Kürzusammenstellungen waren eine Augenweide für die Zuschauer«, erklärte der Vorsitzende des synchro-ski-Vereins in Siegertsbrunn, Stefan Wiedeck nicht ohne Stolz. »Seit den 50er-Jahren ist Synchron-Skifahren ein Wettkampfsport, seit Mitte der 90er-Jahre wird er auch in Deutschland betrieben. Erfunden wurde diese Sportart vom Verband der Skilehrer«, erklärt Wiedeck. Sein Team ist seit 1995 aktiv mit dabei, und das sehr erfolgreich, was zahlreiche Deutsche Meistertitel und sogar ein Weltmeister-Titel (2008) belegen. »Voraussetzung, um bei diesem Sport erfolgreich zu sein, ist technische Perfektion beim Skifahren«, erläutert er. Und auch dann brauche es noch lange Zeit, bis man als Team so aufeinander ein gespielt sei, damit man diesen Sport wirklich erfolgreich betreiben könne, so der begeisterte Skifahrer. »Da gilt es, am Anfang lange Frustrationsphasen durchzuhalten«, bekennt Wiedeck schmunzelnd. In seiner Mannschaft sind 13 Fahrer zwischen 25 und 48 Jahren, bei den Meisterschaften in Deutschland treten jeweils sechs Sportler gemeinsam an, bei internationalen Rennen sind es acht Fahrer. Bei den verschiedenen Disziplinen können jeweils andere Fahrer eingesetzt werden, je nach ihren persönlichen Stärken.

Trainiert wird meistens im Stubaital, wo sie gute Kontakte zu einem Skiliftbetreiber haben, der ihnen für ihre Übungsfahrten schon mal einen ganzen Hang sperrt, verrät Wiedeck. Selbstverständlich tragen alle Sportler die gleichen Skianzüge und Helme, um »wie ein Mann auf der Piste zu wirken«.

Schon nächste Woche geht es wieder zu einem wichtigen Rennen, dieses Mal führt sie ihr Weg in die Schweiz, wo 70 Teams gegeneinander antreten. Die Losung der Jury »Wir wollen acht Mann wie einen den Berg herunterfahren sehen« ist dabei als oberstes Motto mit im Gepäck. Wer sich für diese Sportart interessiert kann sich mit Stefan Wiedeck gerne unter stefan@wiedeck.com in Verbindung setzten. hw

Artikel vom 29.03.2011
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