Reihe von Werner Schroeters Streifen ab Ende März

Zentrum · Retrospektive im Filmmuseum

Das Filmmuseum zeigt ab 24. März eine Retrospektive mit Filmen von Werner Schroeter.	Foto: VA

Das Filmmuseum zeigt ab 24. März eine Retrospektive mit Filmen von Werner Schroeter. Foto: VA

München/Zentrum · Von Donnerstag, 24. März, bis Donnerstag, 23. Juni, widmet das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, dem im vergangenen Jahr verstorbenen Werner Schroeter eine Retrospektive mit 16 seiner Kurz- und Langfilme und einem Dokumentarfilm. Die Reihe wird mit dem Dokumentarfilm über Schroeter, »Mondo Lux« (2010) von Elfi Mikesch, am 24. März um 19 Uhr eröffnet.

Werner Schroeter (7. April 1945 – 12. April 2010) hielt seit den späten sechziger Jahren eine einzigartige Position in der internationalen Filmlandschaft. Schroeters erste Experimentalfilme entstanden 1967 auf Acht-Millimeter-Film.

Werke voller Liebe für die Oper

Er zeigte sie auf dem Experimentalfilmfestival von Knokke, wo er Rosa von Praunheim kennenlernte, mit dem er fortan eine intensive künstlerische und persönliche Beziehung führte. Schon diese frühen Werke waren geprägt von Schroeters immenser Liebe für die Oper, insbesondere für Maria Callas. Schroeters erster Langfilm »Eika Katappa« (1969) läutete eine zweite Phase in seinem Werk ein, die eine Abwendung vom reinen Experimentalfilm hin zum ansatzweise narrativen Spielfilm bedeutete. Mit einem relativ festen Stamm an Darstellerinnen wie Christine Kaufmann, Magdalena Montezuma und Carla Aulaulu drehte Schroeter eine Reihe faszinierend-extravaganter Filme von opernhafter Theatralität, durch die sich Liebe, Tod, Sehnsucht und Leidenschaft als Leitmotive ziehen. Schroeter wurde neben Fassbinder, Herzog und Wenders zu einem der wichtigsten Vertreter des sogenannten »jungen deutschen Films«. Gleichzeitig begann er verstärkt und mit großem internationalem Erfolg für das Theater und die Oper zu inszenieren.

Nachdem er 1978 mit »Regno di Napoli« (»Neapolitanische Geschwister«) durch eine Hinwendung zu einem epischeren, realistischeren Stil überraschte, hatte Schroeter 1980 mit der politischen Filmerzählung »Palermo oder Wolfsburg« seinen bis dahin größten Erfolg.

Es folgten weitere Spielfilme wie »Der Rosenkönig« (1986) sowie dokumentarische Essayfilme. In den 1990er-Jahren konzentrierte sich Werner Schroeter auf die Theater- und Opernarbeit, sodass nur wenige dokumentarische Filme entstanden wie »Poussieres d’Amour« (1996). 2002 feierte er dann mit »Deux« mit Isabelle Huppert, die in einer Doppelrolle zwei bei der Geburt getrennte Zwillingsschwestern spielt, ein überzeugendes Spielfilm-Comeback. Mit »Nuit de Chien« überraschte Werner Schroeter 2008 noch einmal mit einer neuen Facette seines Schaffens. Basierend auf dem Roman »Para esta noche« des lateinamerikanischen Autoren Juan Carlos Onetti, ist »Nuit de Chien« eines der düstersten Werke in Schroeters Filmografie. 2008 wurde Werner Schroeter auf den Filmfestspielen von Venedig mit dem Goldenen Löwen für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

Titel und Termine im Programm

Alle genauen Titel und Termine der Retrospektive gibt es im Programm des Filmmuseums unter www.filmmuseum-muenchen. Der Eintritt kostet 4, für Mitglieder des Fördervereins MFZ 3 Euro (Aufschlag bei Überlänge).

Artikel vom 23.03.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...