Moosach · Hinschauen statt wegschauen

Moosach/München · Bereits seit Mitte der 90er Jahre gibt es bei ausgewählten Münchner Polizeiinspektionen ehrenamtliche Bürgerinnen und Bürger, welche mit Armbinde und Funkgerät ausgerüstet Verantwortung übernehmen und sich couragiert gegen die »Wegschau-Mentalität« einsetzen.

Ihre Hauptaufgabe ist es durch Kontaktpflege und aktive Streifentätigkeit das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung zu steigern. Zu Fuß bzw. mit dem Fahrrad verrichten sie ihre Streifendienste vor allem in Gebieten, für die sich Bürgerinnen und Bürger mehr Präsenz wünschen, wie beispielsweise in größeren Wohnsiedlungen oder in öffentlichen Parks und Anlagen. Erfahrene Polizeibeamte entscheiden nach Auswertung der aktuellen Sicherheitslage, wo und wann die Sicherheitswacht auf Streife geht.

Dabei ist die Sicherheitswacht keine Hilfspolizei, denn ihren Angehörigen stehen zunächst die gleichen Rechte zu wie jedem anderen Bürger. Es können beispielsweise Straftäter, welche auf frischer Tat angetroffen wurden, bis zumEintreffen der Polizei festgehalten werden. Weiterhin obliegt ihnen das Recht auf Notwehr und Nothilfe. Darüber hinaus können Personen angehalten, befragt und ihre Personalien festgestellt werden, wenn dies zur Gefahrenabwehr oder zur Beweissicherung notwendig ist. Die Angehörigen tragen keine Uniform.

Um dennoch von hilfesuchenden Bürgerinnen und Bürgern gezielt angesprochen werden zu können, tragen alle Angehörige an der Brust ein Kennschild »Sicherheitswacht« und eine hellgrüne Ärmelschlaufe bzw. einen Blouson. Für diese Dienste erhalten die Angehörigen der Sicherheitswacht eine Aufwandsentschädigung von 7,16 Euro je geleisteter Stunde. Nachdem die bayerische Staatsregierung im Jahr 2010 beschlossen hat, die Stellen der Sicherheitswacht in Bayern auf insgesamt rund 1.000 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer zu erhöhen stehen nun auch im Bereich München neuen Stellen zur Verfügung. Um diese neuen Stellen mit geeigneten Frauen und Männern zu besetzen, sucht das Polizeipräsidium München geeignete Bewerber für die Bereiche der Gemeinden Haar und Taufkirchen.

Weiterhin besteht für die Bereiche der Polizeiinspektionen Perlach, Milbertshofen, Schwabing und Olympiapark noch Bedarf für weitere 14 motivierte Bewerber.

Weitere Informationen rund um das Thema Sicherheitswacht können im Internet unter www.polizei.bayern.de/wir/sicherheitswacht abgerufen werden. Ebenso sind Merkblätter bei den zuständigen Polizeidienststellen vorhanden.

Artikel vom 23.03.2011
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