Im Alten- und Service-Zentrum Milbertshofen

Milbertshofen · Die ältere Generation unterstützen

Durch die Aussetzung des Wehrdienstes fehlt es in vielen sozialen Einrichtungen an Zivildienstleistenden. Auch das ASZ Milbertshofen sucht nun engagierte Bürger, die ein- oder zweimal in der Woche mithelfen. 	Foto: ASZ

Durch die Aussetzung des Wehrdienstes fehlt es in vielen sozialen Einrichtungen an Zivildienstleistenden. Auch das ASZ Milbertshofen sucht nun engagierte Bürger, die ein- oder zweimal in der Woche mithelfen. Foto: ASZ

Milbertshofen · Am 1. Juli ist es soweit: Ab diesem Zeitpunkt werden als Konsequenz des ausgesetzten Wehrdienstes keine Zivildienstleistenden (Zivis) mehr einberufen. Ein Umstand, der die sozialen Einrichtungen hart trifft. Auch die Seniorenarbeit ist davon betroffen. Im Alten- und Service Zentrum (ASZ) Milbertshofen gibt es seit Mitte März keinen Zivi mehr.

Jahrzehntelang waren die jungen Männer zuständig für die Unterstützung der älteren Generation im häuslichen Bereich, haben die Cafeteria gemanagt und den sozialen Mittagstisch organisiert. Wie die entstandenen Lücken geschlossen werden können, wird derzeit landesweit intensiv diskutiert. »Es wäre ein Jammer, wenn wir das Leistungsangebot einschränken müssten«, befürchtet Siegfried Nadler, Leiter des ASZ. Dabei wären bereits in den vergangenen Jahren Zivi-Stellen gestrichen worden.

Geschlossen werden konnte die Lücke mit Langzeiterwerbslosen, den so genannten Ein-Euro-Kräften. Die Lösung sollen nun junge Frauen und Männer im Freiwilligen sozialen Jahr (FSJ) bringen und ab 1. Juli der neu zu gründende Bundesfreiwilligendienst. Der Freiwilligendienst ist wie das Freiwillige soziale Jahr vom Gesetzgeber als Lerndienst gedacht und richtet sich in erster Linie an junge Leute. Aber auch älteren Menschen steht der Dienst offen, sofern sie bereit sind, mehr als 20 Stunden pro Woche in einer Einrichtung mitzuarbeiten. »Wir fänden es prickelnd, wenn wir auch ältere, gestandene Bürger fest in die Arbeit integrieren könnten,« hofft man im ASZ. Das könnte klappen, weil es nicht wenige Menschen gibt, die aus Dankbarkeit für ein gutes Leben, bereit sind, im Ruhestand etwas an die Gesellschaft zurückzugeben. Freiwillig oder FSJ, umsonst muss man die Arbeit nicht machen.

Bis zu 330 Euro Taschengeld wird im Freiwilligendienst gezahlt. Dazu kommen eventuell noch Aufwendungen für Unterkunft, Verpflegung oder je nach Status Kindergeldersatzleistungen und Sozialversicherung. »Vielleicht finden sich aber auch Bürgerinnen und Bürger, die uns einmal oder zweimal in der Woche zwei bis drei Stunden schenken und bei der Mit­tag­essenausgabe oder in der Cafeteria mithelfen«, so Nadler. Wer sich vorstellen kann, ältere Menschen im Viertel zu unterstützen ob als Teilnehmer im Freiwilligendienst, im Freiwilligen sozialen Jahr oder einfach als freiwillig Engagierter, kann sich im ASZ-Milbertshofen, Schleißheimer Straße 378, melden. Weitere Infos gibt es ebenfalls unter Tel. 3 56 27 73 30.

Artikel vom 21.03.2011
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