Lesenacht der sechsten Klassen in der Realschule Ismaning

Ismaning · Unterricht im Schlafsack

So könnte der Unterricht öfter aussehen: »Bewaffnet« mit Schlafsäcken und Isomatten ging es in die Lesenacht. Foto: VA

Ismaning · Es waren weder Gespenster noch Einbrecher, die in der Nacht von Freitag auf Samstag durch die Gänge der Realschule Ismaning huschten. Vielmehr hatten sich zwei sechste Klassen mit ihren Klassenleiterinnen Elisabeth Kraus-Khani und Manuela Horlamus sowie der Schulsozialarbeiterin Astrid Hummeltenberg zu einer Lesenacht verabredet.

Fabeln und Märchen aus aller Welt

Bepackt mit Isomatten, Schlafsäcken, Naschwerk und Büchern erschienen die rund 50 Schülerinnen und Schüler am Freitagabend, um zunächst ihre Klassenzimmer in Schlafsäle zu verwandeln. Nach ausreichend Getobe und Pizzagenuss, musste dann doch noch ein bisschen gearbeitet werden. »Fabeln und Märchen aus aller Welt« war das Motto, das die Pädagoginnen ausgesucht hatten, um zwanglos interkulturelle Gedanken und Ideen auszutauschen. In Form einer Zeichnung, eines Gedichtes oder eines kleinen Rollenspiels bereiteten die Schülerinnen und Schüler in Arbeitsgruppen jeweils ein Märchen auf: Von der Wünsche erfüllenden Birke aus Schweden, über einen Schöpfungsmythos aus Malawi bis hin zum türkischen Pendant des Till Eulenspiegel, genannt Nasriddin Hodscha, wurde ein Streifzug durch alle Kontinente unternommen. Entsprechend vielseitig zeigten sich auch die Schülerinnen und Schüler: Mit romantischen Bildern, neuzeitlichen Adaptionen in der Erkan- & Stefan-Sprache oder pantomimischen Darstellungen wurden die Ergebnisse in der Aula präsentiert. Im Anschluss durften die beiden Klassen dann selbstständig lesen oder sich Geschichten erzählen, bis es dann irgendwann Zeit war, ins Bett zu gehen.

Stärkung sozialer Kompetenzen

Etwas müde sahen sie am nächsten Tag beim Frühstück alle aus, vor allem die Erwachsenen, die mit übernachtet haben. Gelohnt hat es sich trotzdem, denn so eine Aktion fördert auch die sozialen Kompetenzen der Schüler und Schülerinnen, betont Hummeltenberg: »Gemeinschaftsgefühl, Verantwortung und Rücksichtnahme mussten die Kinder schon zeigen, um ihre Nacht gut zu organisieren.« Offensichtlich haben sie das gerne getan, denn die Veranstaltung fand auf freiwilliger Basis statt und beide Klassen nahmen komplett teil.

Artikel vom 21.03.2011
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