Münchner zeigen sich kooperativ bei freiwilliger KVR-Aktion

München · Fast 10.000 Waffen abgegeben

Als großen Erfolg wertet das KVR die freiwillige Waffenabgabe der Bürger. Weiterhin stehen aber unangemeldete Überprüfungen auf dem Programm. Foto: Archiv

Als großen Erfolg wertet das KVR die freiwillige Waffenabgabe der Bürger. Weiterhin stehen aber unangemeldete Überprüfungen auf dem Programm. Foto: Archiv

München · Innerhalb von zwei Jahren haben die Münchner Bürgerinnen und Bürger mittlerweile 9.573 Schusswaffen freiwillig beim Kreisverwaltungsreferat (KVR), der Polizei und dem Waffenhandel abgegeben. Die Zahl der Münchner Waffenbesitzer hat sich damit um etwas mehr als 5.000 auf zirka 13.000 reduziert.

Dies ist das bisherige Ergebnis der deutschlandweit einmaligen Aktion, die das KVR unmittelbar nach der schrecklichen Amoktat von Winnenden (11. März 2009) ins Leben rief. Im April 2009 wurden zirka 18.000 Waffenbesitzer aufgefordert, die vorschriftsgemäße Verwahrung ihrer Waffen nachzuweisen. Gleichzeitig wur- den sie aufgerufen, ihre Schusswaffen freiwillig abzugeben. Seitdem überprüft eine extra dafür eingerichtete sechsköpfige Arbeitsgruppe die vorgelegten Nachweise hinsichtlich der sicheren Aufbewahrung. In jedem Einzelfall wird dabei kontrolliert, ob die Verwahrbehältnisse den gesetzlichen DIN-Vorschriften entsprechen. Nur wenn anhand von Kaufbelegen, Lieferscheinen, Fotos vom Ort der Aufstellung oder auch Gutachten von Sachverständigen zweifelsfrei belegt ist, dass die gesetzlichen Vorschriften ein- gehalten sind, gilt der Vorgang als abgeschlossen. Andernfalls wird unter Fristsetzung die Beschaffung eines Waffentresors beziehungsweise die Abgabe der Waffen eingefordert oder als „ultima ratio” die Waffenerlaubnis widerrufen. Mittlerweile wurden etwas mehr als 14.000 Fälle abschließend bearbeitet. Die restlichen zirka 3.800 Vorgänge sind voraussichtlich bis Jahresende erledigt. In rund 180 Fällen hat die Waffenbehörde die waffenrechtlichen Erlaubnisse widerrufen; in den meisten Fällen aufgrund nicht beigebrachter Nachweise.

Parallel dazu überprüfen seit Mitte 2010 zwei vom KVR zusätzlich eingestellte Waffenkontrolleure die konkrete Aufbewahrung der Schusswaffen unangemeldet vor Ort. Damit weicht das KVR bewusst von den Empfehlungen des Bayerischen Innenministeriums ab. Diese sehen vor, Kontrollen mit dem bestehenden Personal nur stichprobenartig durchzuführen sowie diese in der Regel vorher anzukündigen beziehungsweise Termine zu vereinbaren. Die Waffenkontrolleure richten derzeit ihren Fokus auf diejenigen Waffenbesitzer, welche bislang auf das Anschreiben nicht reagiert bzw. die sichere Aufbewahrung nicht nachgewiesen haben. Bisher wurden zirka 250 Haushalte kontrolliert. Rund 180 Waffenbesitzer wurden dabei beanstandet. „Die Waffenbehörde wird auch weiterhin Münchner Waffenbesitzerinnen und Waffenbesitzer unangemeldet kontrollieren”, erklärt Kreisverwaltungsreferent Dr. Wilfried Blume-Beyerle.

Artikel vom 17.03.2011
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