Der EHC München muss ab Mittwoch in den Pre-Playoffs gegen die Kölner Haie ran

München · Drei Ex-Kölner und ein paar Helfer sollen’s richten

Platz acht – kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, auch wenn der EHC die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale verpasst hat.	Foto: Rabuser

Platz acht – kein Grund, den Kopf hängen zu lassen, auch wenn der EHC die direkte Qualifikation für das Playoff-Viertelfinale verpasst hat. Foto: Rabuser

München · Sören Sturm kam in den VIP-Raum der Olympia-Eishalle. Die 2:6-Niederlage des EHC München gegen den ERC Ingolstadt lag da bereits eine Stunde zurück. Wie angewurzelt blieb Sturm vor dem Fernsehgerät stehen und starrte auf die dort angezeigte Tabelle der DEL. Wie in Trance schüttelte der Verteidiger immer wieder den Kopf über das, was er da sah. Der EHC »nur noch« Achter, überholt von den siegreichen Ingolstädtern und Mannheim. Nichts also mit dem direkten Weg ins Playoff-Viertelfinale, ab Mittwoch müssen die Münchner mit den Kölner Haien in den Pre-Playoffs um den Einzug in die Runde der letzten Acht streiten.

Von Jan Lüdeke

Vor der entscheidenden Partie gegen Ingolstadt, da hatte der EHC noch den »goldenen« sechsten Rang belegt, hatten die Fans Schilder mit dem Aufdruck »Koan Urlaub« hochgehalten. Dass es jetzt so gar keine Ruhepause gibt, ist wohl nicht im Sinne des Münchner Anhangs. Bei einem Sieg und Platz sechs hätte der EHC eine Woche Zeit bis zum nächsten Spiel gehabt, so bleiben nur zwei Tage. Dabei hätten einige Akteure Regenerationszeit dringend nötig, das offenbarten die Auftritte in Berlin und gegen Ingolstadt – kämpferisch zwar stark wie immer, doch die Energie fehlte, das sah auch Pat Cortina, der Headcoach, so.

Noch dazu geht es jetzt gegen das aktuell vielleicht stärkste Team der DEL. »Seit Weihnachten ist Köln überragend. Sie haben viel Qualität, sind erst spät ins Rollen gekommen«, sagte EHC-Manager Christian Winkler. Das Aufeinandertreffen birgt deshalb eine gewisse Brisanz, weil Winkler vor der Saison Sören Sturm, Stéphane Julien und Bryan Adams von den Rheinländern unter Vertrag nahm. »Da haben wir drei, die es Köln zeigen wollen. Und ich bin mir sicher, es gibt ein paar andere, die ihnen dabei helfen wollen«, scherzte Winkler.

In Panik verfallen sie am Oberwiesenfeld nicht ob der anstehenden Aufgabe. Pat Cortina sieht eine große Chance vor dem Duell mit Köln, das am Mittwoch in München und am Freitag in Köln stattfindet. Ein entscheidendes drittes Duell stiege am Sonntag (14.30 Uhr) am Oberwiesenfeld. »Wenn die Saison für uns endet, dann wollen wir stolz darauf sein«, sagte Cortina. Nach dem 2:6 gegen Ingolstadt wäre das nicht möglich gewesen. Der Headcoach fordert von seinem Team gegen Köln wieder mehr Cleverness und härtere Arbeit.

Doch auch Cortina selbst sollte sich hinterfragen. Seit dem Ausfall von Martin Buchwieser und Ryan Ready, findet Topscorer Eric Schneider quasi nicht mehr statt. An der Seite von Jordan Webb, der den Torriecher eines Erste-Reihe-DEL-Stürmers besitzt, und Uli Maurer, der ein Kämpfer für die dritte oder vierte Reihe ist, reibt sich Schneider zu sehr auf, bringt offensiv deutlich weniger Akzente als gewohnt. Warum stellt Cortina ihm nicht David Wrigley oder Mike Kompon zur Seite? Oder gleich beide? Denn das Duo zeigte in den vergangenen Wochen ansteigende Form und Torgefahr.

Stichwort Schneider. Der 33-jährige Kanadier wird seinen Vertrag in München sicher verlängern. Am Freitag in Berlin sagte Christian Winkler, angesprochen auf die Verhandlungen, noch, es werde noch am Wochenende etwas zu vermelden geben. Am Sonntag grinste der Manager dann, die Verkündung werde man noch ein wenig aufschieben – vielleicht auf Mittwoch, um vor dem ersten Spiel gegen Köln ein Signal an die Mannschaft zu setzen. Winkler erwartet da einen Erfolg seines Teams: »Die Mannschaft hat uns in dieser Saison so viele schöne Stunden bereitet. Ich denke, da ist noch was im Köcher.«

Artikel vom 14.03.2011
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