EHC vor dem größten Erfolg der Vereinsgeschichte

München · Nur noch einen Sieg entfernt

Von solchem Torjubel träumen der EHC und seine Fans auch am Sonntag – auch wenn Petermann (links) verletzungsbedingt nicht von der Partie sein kann. Foto: Rabuser Von Jan Lüdeke „Man muss nicht immer sofort austräumen, wenn man mehr erreicht hat, als man

Von solchem Torjubel träumen der EHC und seine Fans auch am Sonntag – auch wenn Petermann (links) verletzungsbedingt nicht von der Partie sein kann. Foto: Rabuser Von Jan Lüdeke „Man muss nicht immer sofort austräumen, wenn man mehr erreicht hat, als man

München · „Man muss nicht immer sofort austräumen, wenn man mehr erreicht hat, als man erwartet hatte“, sagt Oliver Wenner. Weiterträumen, mit offenen Augen, das ist das Motto beim EHC München. Sie träumen, und das im Kollektiv, Fans, Verantwortliche und Mannschaft, von der direkten Qualifikation für die Playoffs.

Sie wollen alle dabei sein, wenn der EHC diesen Sonntag den sechsten Rang sichert gegen den direkten Konkurrenten aus Ingolstadt. Die Olympia-Eishalle war jedenfalls bereits am Mittwoch ausverkauft. Zwar könnte der sechste Rang am Sonntag nicht mehr aus eigener Kraft erreichbar sein, dann nämlich wenn Mannheim sein Spiel am Freitag gegen Nürnberg gewann und der EHC in Berlin verlor (beide Spiele waren bei Redaktionsschluss nicht beendet) – doch alle hoffen darauf, dass mit einem Sieg am Sonntag (14.30 Uhr gegen Ingolstadt) die direkte Qualifikation für die Playoffs besiegelt wird.

Es wäre die Krönung einer sensationellen Saison. Bereits jetzt ist der EHC der beste DEL-Aufsteiger aller Zeiten. „Was die Mannschaft am letzten Wochenende wieder geleistet hat, ist eigentlich gar nicht zu beschreiben“, sagt Manager Christian Winkler. Wie Oliver Wenner, Vorsitzender der Fan-Organisation „Siebter Mann“, kann Winkler die Playoffs, egal in welcher Form, kaum noch erwarten. „Wir haben jetzt noch ein schweres Wochenende vor uns, dann kommt die Zugabe. Da geht es um Spaß.“ Erst Berlin, dann Ingolstadt, dann entweder Pre-Playoffs oder direkt das Viertelfinale der Playoffs.

Während Wenner fast den Wunsch äußert, die Pre-Playoffs spielen zu dürfen, denn da könnte es zu einem bayrischen Derby kommen, macht sich Winkler noch keine Gedanken über mögliche Paarungen. Als Tabellensechster könnte der EHC auf die DEG aus Düsseldorf treffen, wenn diese Dritter werden sollten (dafür müsste allerdings der EHC wohl gegen Berlin verlieren und dann Ingolstadt schlagen). Gegen die DEG gewann München in der regulären Saison drei Mal. „Es ist egal, gegen wen wir spielen, der Gegner wird die Hose voll haben. Ich glaube, wir können noch für große Überraschungen sorgen“, prophezeit Wenner.

Die Vorzeichen jedoch, sie sprechen eine klare Sprache. Eine gegen den EHC. Unter den aktuell sechs Langzeitverletzten befinden sich in Martin Buchwieser und Ryan Ready zwei Stürmer, die in der ersten Reihe spielen, in Felix Petermann ein Nationalspieler, in Brandon Dietrich, Neville Rautert und Daniel Hilpert weitere wichtige Stützen. Und trotzdem siegten die Münchner zuletzt. Zwei schwache Drittel in Augsburg, zwei schwache Drittel in Krefeld – trotzdem fünf Punkte. „Das unterstreicht nur wieder den Charakter dieser Mannschaft“, schwärmt Winkler, während Wenner zugibt: „Das hätte ich wirklich nicht erwartet. Wir hatten wahnsinniges Glück, aber das Team ist so fit, dass es eben am Schluss eines Spiels nochmal Gas geben kann.“

Wenner gibt auch zu, er hätte den EHC zu diesem Zeitpunkt der Saison eher als Tabellenletzten erwartet, „mit Anschluss nach oben zwar, also nicht abgeschlagen“, aber eben als Tabellenletzten – wie es auch die meisten „Experten“ taten. Jetzt aber könnte der EHC das Zünglein an der Waage werden. Immer wieder gibt es Lob, das Team bringe mit jungen Spielern frisches Blut in die Liga. „Wir haben nichts zu verlieren“, findet Wenner, „aber mal gar nichts.“ Einen Sieg noch, möglichst am Sonntag vor der ausverkauften Olympia-Eishalle. Und dann gibt es eigentlich nur noch ein Motto: Man muss nicht immer sofort austräumen, wenn man mehr erreicht hat, als man erwartet.

Von Jan Lüdeke

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Artikel vom 10.03.2011
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