Weg vom Erdöl hin zur Steckdose: Wie alltagstauglich sind E-Autos?

Raus aus der Treibstoff-Falle

Foto: Boca/Fotolia

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Sprit aus der Steckdose, sparsam im Verbrauch und gut für die Umwelt! Klingt verlockend, aber wie viel Potenzial haben Autos mit Elektroantrieb tatsächlich? Wie praktikabel sind sie, um dem immer weiter nach oben tendierenden Spritpreisen zu entkommen? Der ADAC hat das Wichtigste rund um das Thema Elektromobilität zusammengestellt.

· Problempunkt Kosten

In erster Linie sind E-Autos viel zu teuer. Bei bis zu 60 000 Euro liegen derzeit die Anschaffungskosten für kleinere Fahr­zeuge. Gleiches gilt für die Gesamtkosten: In einem ADAC-Vergleichstest war das Modell mit Verbrennungsmotor monatlich um rund die Hälfte günstiger als die vergleichbare E-Variante. Trotz geringeren Kraftstoffkosten! Auch gibt es noch keine verläss­lichen Daten zur Haltbarkeit von Batterien in E-Autos, was den Geldbeutel zusätzlich belasten kann.

· Übergangslösung Hybrid

Durch das hohe Gewicht, die teueren Batterien und eine geringe Akkuleistung sind reine Elektrofahrzeuge bislang nur für den Stadt- und Kurzstreckenverkehr tauglich. Viel getan werden muss noch in puncto Reichweite: Sie liegt bei den meisten verfügbaren Modellen unter 150 Kilometer. Sind zusätzliche Stromverbraucher eingeschaltet (Heizung, Licht) oder bei niedrigen Außentemperaturen reduziert sich die Reichweite noch einmal. Eine sinnvolle Übergangslösung zum reinen Elektroantrieb stellen Hybridfahrzeuge dar, eine Kombination aus Benzin- oder Dieselmotor mit einem Elektroantrieb. Vorteile ergeben sich vor allem im Stadtverkehr und bei Stop-and-Go, da die freiwerdende Bremsenenergie nicht als Wärme verpufft, sondern eine ­Batterie lädt. Kurze Strecken können ausschließlich mit E-Antrieb und damit ohne Schadstoffemissionen gefahren werden. Besonders auf staugeplagten Strecken kann der Verbrauch um ca. 25 % reduziert werden.

· Erdgas als bezahlbare Alternative

Neben Hybrid kristallisieren sich als führende Alternativen von heute und morgen immer mehr erdgasbetriebene Fahrzeuge heraus. So punkten etwa Erdgas-Modelle mit 30 bis 50 Prozent niedrigeren Kraftstoffkosten und dazu einer saubereren Umweltbilanz. Allerdings ist eine Befüllung mit dem bis zu 200 bar komprimierten Erdgas nur an speziellen Zapfsäulen möglich. Ein gut ausgebautes Tankstellennetz gewährleistet in Deutschland aber bereits heute eine gute Verfügbarkeit. Allein in München stellen acht Tankstellen den fossilen Brennstoff zur Verfügung. Wer bereit ist, sein Tankverhalten diesbezüglich etwas anzupassen, findet mit Erdgas eine praktikable und bezahlbare Kraftstoffalternative. Alltagstauglich zeigt sich auch die Reichweite. Sie liegt bei bis zu 450 Kilometern je Tankfüllung. Überwiegend werden bivalente Motoren eingesetzt, so dass die Fahrzeuge ersatzweise auch mit Benzin laufen.

Artikel vom 09.03.2011
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