Verkehrsleitzentrale der Polizei und Betriebszentrale bald vereint in Moosach

Moosach · Das Herz der Stadt

Tiefbauchef Karl Höferle (Mitte) und der leitende Baudirektor Johann Georg Sandmeier (rechts) informierten im vergangenen August auf der Baustelle.	ws

Tiefbauchef Karl Höferle (Mitte) und der leitende Baudirektor Johann Georg Sandmeier (rechts) informierten im vergangenen August auf der Baustelle. ws

Moosach · Das »Verkehrsgehirn von München« ist in knapp einem Jahr in Moosach. Herzstück des Technischen Betriebszentrums der Stadt an der Schragenhofstraße 6, das voraussichtlich Ende dieses Jahres fertig gestellt wird, ist ein riesiger High-Tech-Raum: Er vereint künftig die Verkehrsleitzentrale der Polizei und die Betriebszentrale des städtischen Baureferates.

Das ist ein Novum: Denn die zwei Überwachungszentralen – sozusagen die beiden Hälften des Verkehrsgehirns – sind seit langem räumlich völlig voneinander getrennt. Die Verkehrsleitzentrale der Polizei befindet sich im Präsidium an der Ettstraße und ist zuständig für die Kontrolle der Verkehrsströme in München.

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Die Betriebszentrale des städtischen Baureferates liegt in einem Gebäude an der Schwere-Reiter-Straße in Neuhausen und überwacht die Technik aller Straßenleuchten, Ampeln und Tunnels in München. Künftig sind beide Kontrollinstanzen in einem einzigen Raum untergebracht: Mitarbeiter von Polizei sowie städtischem Kreisverwaltungs- und Baureferat sind dort rund um die Uhr, sieben Tage in der Woche, im Einsatz. Ob ein großer Verkehrsunfall oder gar ein Brand in einem Straßentunnel, ob ein Attentat oder eine Tramentgleisung, egal, was auf Münchens Straßen gerade passiert, auf alles werden die Experten von Polizei und Stadt besser reagieren können als bisher. In dem High-Tech-Raum, 300 Quadratmeter groß, wird es eine Multimedia-Videowand geben. Auf ihr können auf einmal 140 Verkehrs-Videobilder und 20 Grafiken dargestellt werden. Zum Inventar dieser Rund-um-die-Uhr-Einrichtung gehören unter anderem Prozessrechner, eine lichttechnische Ausrüstung und neun Operatoren-Arbeitsplätze.

Für die technischen Anlagen der künftigen Verkehrsleitzentrale von Polizei und Stadt erteilte der Bauausschuss des Stadtrates nun die Ausführungsgenehmigung mit Kosten in Höhe von 2,7 Millionen Euro. »Der Aufbau der neuen Verkehrsleitzentrale soll bis Dezember 2011 erfolgen«, verkündete Baureferentin Rosemarie Hingerl im Rathaus. Im Polizeipräsidium geht man davon aus, dass die jetzige Verkehrsleitzentrale der Polizei wohl Anfang 2012 von der Ettstraße nach Moosach umziehen werde. Das hänge letztendlich von der Stadtverwaltung ab: Wenn diese sage, dass Technik und Gebäude funktionierten, dann könne man die Verkehrsleitzentrale der Polizei in das neue Technische Betriebszentrum verlegen, erklärte ein Sprecher des Präsidiums. Es ist eine rein städtische Einrichtung, die Polizei ist dort lediglich zu Gast. Vom Jahr 2012 an wird das Baureferat von dort aus auch die Technik von 120.000 Straßenleuchten, 1100 Ampeln und 4200 Parkscheinautomaten kontrollieren. Im vergangenen August war der südlich der Allacher Straßenbrücke gelegene Komplex im Rohbau fast fertig. Anstatt eines Richtfestes informierten die Verantwortlichen aus dem Baureferat die Öffentlichkeit über das Vorhaben. Tiefbauchef Karl Höferle hatte dabei besonders auf den High-Tech-Raum hingewiesen und diesen als das »Verkehrsgehirn von München« bezeichnet. Die Stadt baut derzeit hinter dem Kapuzinerhölzl an der Schragenhofstraße für 43 Millionen Euro ein Technisches Betriebszentrum. Es besteht aus zwei mächtigen länglichen Gebäuderiegeln: jeweils 120 Meter lang, 60 Meter breit und mehr als 15 Meter hoch.

Der Komplex wird eine Fassade aus Glas, Metall und orangefarbenen Akzenten bekommen. Er bietet Platz für Büros, Werkstätten, zahlreiche Lagerflächen plus Hochregallager, 29 große Lkw, Kastenwagen und für 260 Pkw. Mit Eröffnung des Technischen Betriebszentrums könne man zwei große, aber »total veraltete« Bauhöfe in Neuhausen und Ramersdorf, die dann nach Moosach verlegt werden, endlich dicht machen, hatte Tiefbauchef Höferle die hohe Investition in das Technische Betriebszentrum gerechtfertigt. Die städtischen Grundstücke in Neuhausen und Ramersdorf werden dann frei und sollen verkauft werden. Insgesamt sind es 32.000 Quadratmeter, hauptsächlich ist Wohnungsbau vorgesehen.

Wally Schmidt

Artikel vom 08.03.2011
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