Filmmuseum zeigt 32 Streifen von Jan Švankmajer

Zentrum · Retrospektive der Trickfilme

Bis 23. März zeigt das Filmmuseum die skurrilen Werke des tschechischen Trickfilmers Švankmajer. F. VA

Bis 23. März zeigt das Filmmuseum die skurrilen Werke des tschechischen Trickfilmers Švankmajer. F. VA

München/Zentrum · Noch bis Mittwoch, 23. März, zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, eine komplette Retrospektive des tschechischen Trickfilmers Jan Švankmajer mit insgesamt 32 Kurz- und Langfilmen, darunter in deutscher Erstaufführung seinen neuesten Film aus dem Jahr 2010, »Das Leben überleben: Theorie und Praxis«.

Švankmajer (geb. 1934 in Prag) verdankt sein Ansehen der von ihm über Jahrzehnte hinweg weiterentwickelten Stop-Motion-Technik sowie seinem Talent für surreale, albtraumhafte, aber dennoch witzige Filme. Seit 1964 hat er über 30 Filme zwischen 20 Sekunden und 105 Minuten Länge gedreht, wovon der größte Teil animiert ist. Autoren wie Edgar Allan Poe und der Marquis de Sade hatten großen Einfluss auf sein Filmschaffen. Zu Švankmajers Markenzeichen zählt der Einsatz schnell aufbereiteter Bilder und stark übertriebener Klänge, die zum Beispiel in allen Szenen, in denen gegessen wird, sehr eigentümlich deutlich werden. Das Gehen und Handeln von Personen wird häufig durch Zeitraffer verfremdet. Mit Hilfe seiner Stop-Motion-Technik, die er in all seinen Filmen verwendet, werden unbelebte Dinge oft lebendig. In manchen Werken wie in dem Langfilm »Alice« (1988) und dem Kurzfilm »Leonardos Tagebuch« kombiniert er die Stop-Motion-Technik mit echten Filmaufnahmen. Weitere Merkmale sind das Mischen von toten und lebendigen Materialien und der Einsatz maßstabsgetreuer Puppen, von Tieren, Collagen, gemalten Animationen und den Materialien Ton, Wasser und Stein. In vielen seiner Filme dreht es sich um den Umgang mit Ängsten, um Kindheitserlebnisse, Träume, Erotik und auch um die mythische Vergangenheit seiner Heimatstadt Prag. Auch wenn viele seiner Filme die Perspektive eines Kindes nutzen, sind sie keine ausdrücklichen Kinderfilme, sondern häufig von beunruhigender und aggressiver Natur. Alle genauen Titel und Termine gibt es im Internet im Programm des Filmmuseums unter www.filmmuseum-muenchen.de. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50. Der Eintritt kostet 4 und ermäßigt 3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ.

Artikel vom 02.03.2011
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