Vortrag einer israelischen Menschenrechtlerin

Oberschleißheim · Um Hoffnung kämpfen

Gut besucht war der Vortrag von Felicia Langer im Jugendzentrum Planet ,0’. Foto: VA

Oberschleißheim · Im Jugendzentrum der Jugendfreizeitstätte Planet ,O’ besuchten am 24. Februar 50 Interessierte den Vortrag »Um Hoffnung kämpfen – der lange Weg zum Frieden« von Felicia Langer. An diesem Abend wurde der Israel-Palästina-Konflikt thematisiert und diskutiert.

Deniz Dadli, Leiter des Jugendzentrums, leitete ein: »Die arabische Welt ist im Umbruch, vielleicht wird daraus ein langwieriger Aufbruch zu Demokratie und Menschenrechten. Diese sind eine unabdingbare Voraussetzung für Frieden und Gerechtigkeit. Doch im nun bereits 60-jährigen Dauerkonflikt zwischen Israel und Palästina scheinen die Fronten nach wie vor ungebrochen.«

Dadli regte die Zuhörer mit seinen Fragen zum Nachdenken an: »Wo läuft die Grenze zwischen der berechtigten Kritik an der Politik der israelischen Regierung und antisemitischen Ressentiments? Ist der Konflikt nicht zu komplex für einseitige Schuldzuweisungen? Und gibt es überhaupt Aussicht auf Frieden?«

Die israelische Menschenrechtsanwältin und Autorin Felicia Langer holte Gefolterte aus Gefängnissen und kämpfte mit palästinensischen Familien in ihren zerstörten Häusern um das Recht, bleiben zu können. Sie beleuchtete den Konflikt im Nahen Osten auf kritische Weise.

Auf die Frage, wie die Deutschen angesichts ihrer Vergangenheit und ihrer Schuld den Juden gegenüber es wagen können, Israels Taten zu kritisieren, antwortete Langer: »In der Tat sind die Deutschen, gerade wegen ihrer Vergangenheit dazu verpflichtet, sich überall dort einzumischen, wo Menschenrechte verletzt werden. Sie haben schon einmal geschwiegen, wenn auch in einer anderen Zeit und unter anderen Umständen.« Die Isarelis könnten nicht das Recht beanspruchen, als Opfer von gestern die Täter von heute zu sein.

Artikel vom 02.03.2011
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