Folienzäune und Eimer sollen zusätzlich helfen

Haar · Tempo runter für die Kröten!

Viele Helfer bauten gemeinsam letzten Samstag mit Silvia Estermann, Michaela Schaub und Michael Ferrari (v. r.) den Zaun auf. Foto: ar

Viele Helfer bauten gemeinsam letzten Samstag mit Silvia Estermann, Michaela Schaub und Michael Ferrari (v. r.) den Zaun auf. Foto: ar

Haar · Viele engagierte Natur- und Krötenfreunde haben am Samstag, 26. Februar erstmals nach 15 Jahren wieder einen Krötenzaun an der Ortsverbindungsstraße von Haar nach Vaterstetten gebaut. Auf einer Länge von 200 Metern auf der Südseite der Kleingartenanlage in Ottendichl bauten rund 20 Helfer vom Netzwerk Blühende Landschaft, Schüler des Ernst-Mach-Gymnasiums des Wahlkurses Umwelt und der Gemeinde Haar einen Folienzaun.

Alle zehn Meter wurden Eimer im Erdreich eingegraben, die die wanderfreudigen Kröten abfangen sollen. »Heut Morgen war der Boden noch etwas hart und nicht so einfach die Erde auszugraben, aber jetzt geht es«, berichtet der 5. Klässler Marc Herrmann, der sich zum Helfen freiwillig gemeldet hatte. Umweltreferent Michael von Ferrari und Silvia Estermann vom Bauhof haben die Aktion angeregt, nachdem letztes Jahr viele Kröten auf ihrer Wanderung aus dem Wald zu den Teichen der Kleingärtner von vorbeifahrenden Autos überfahren wurden. »Schätzungsweise wurden letztes Jahr etwa rund 50 Kröten überfahren«, so der Umweltreferent. Die Amphibien machen sich regelmäßig im ausgehenden Winter dorthin auf den Weg, um ihre Eier abzulegen. Der Schutzzaun soll die Tiere nun abhalten, die vielbefahrene Ortsverbindungsstraße zu überqueren. »Durch diese Aktion können ungefähr 250 Kröten sicher auf die andere Straßenseite gelangen«, berichtet Michaela Schaub, Umweltaktivistin und unter anderem auch ehrenamtliche Mitarbeiterin des Umweltreferats der Gemeinde Haar. Der Dienst der Artenschützer ist mit dem Zaunbau allein noch nicht erledigt. »Morgens zwischen 6 bis 8 Uhr und abends zwischen 20 und 21 Uhr müssen die Fangeimer geleert werden und die Kröten sicher auf die andere Straßenseite gebracht werden«, so Michael von Ferrari. Da der Botendienst nur während der Hauptwanderungszeit eingesetzt werden kann, fordern Krötenhinweisschilder die Pkw-Fahrer zusätzlich auf, in dem gekennzeichneten Bereich generell langsamer zu fahren. Der Krötentransport läuft bis Ende April.

ar

Artikel vom 02.03.2011
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...