Spezieller Kurs des Kulturreferats an drei Abenden

München · Jodeln in der Stadt

Keine Angst vorm Jodeln: Traudi Siferlinger ist eine charmante Lehrerin. Foto: VA

Keine Angst vorm Jodeln: Traudi Siferlinger ist eine charmante Lehrerin. Foto: VA

München · Drei Abende zum Jodelnlernen bietet im März das Kulturreferat an. In München wurde immer wieder der Wunsch nach Jodelkursen jenseits des grandiosen Sketches von Loriot laut, begründet das Referat sein Angebot, deshalb soll heuer in einem akustisch geeigneten Raum erprobt werden, was es auf sich hat, mit dem urbanen Wunsch nach Jodeln.

Traudi Siferlinger und Thomas Höhenleitner gestalten die drei Abende zum Mit-Jodeln am 18. und 25. März, jeweils um 20 Uhr im Haus der Bayerischen Philharmonie, Großer Probenraum, in der Bäckerstraße 46 in Pasing. Das Jodeln ist durch seine textlose Singweise, die jeder gut nachahmen kann, für Menschen jeden Dialekts, auch für Menschen anderer Muttersprache gut geeignet. Mit vielen anderen zusammen kann man auch gut seine Besorgnis, nicht gut singen zu können, über Bord werfen. Um allen möglichen Missverständnissen vorzubeugen: Es geht nicht um den akrobatischen Jodler der volkstümlichen Musik, der vor allem in München immer ein Publikum gefunden hat, sondern um das freie Jodeln, wie es in der Tradition ausgeübt worden ist.

Das Jodeln ist ursprünglich keine städtische, sondern eine Verständigungsform in den Bergen. Viele Jodler wurden mündlich weitergegeben, einige aufgezeichnet. Sie klingen, je nach Ursprungsort, sehr unterschiedlich: Die eher schwermütigen Arien aus dem Bayerischen Wald, die mächtigen vielstimmigen Klänge aus den Alpen, die gezogenen Klangteppiche aus den deutschen Sprachinseln in Rumänien sind alle sowohl Mitteilung wie Selbstversicherung in der Gemeinschaft.

Traudi Siferlinger, weithin bekannte Moderatorin des Bayerischen Fernsehens (z.B. Wirtshausmusikanten), Geigenlehrerin, Hoagartnleiterin und Geigerin bei „Pitu Pati“ stammt aus einer Musikantenfamilie aus dem Oberland und hat schon mit den Geschwistern gesungen und gejodelt. Thomas Höhenleitner hat seine Liebe für bayrische Volkskultur, das Tanzen und Singen, auf den Lehrgängen des Bayrischen Landesvereins für Heimatpflege und vor allem bei Wolfgang A. Mayer entwickelt. Er hat die „singnarrische“ Herangehensweise aus dieser Traditionslinie verinnerlicht, als Lehrer vermittelt er selbst Singen und Tanzen an junge Leute. Vermittelt wird auswendig, Notenkenntnisse sind nicht erforderlich. Am Schluss erhalten alle Teilnehmer die Jodler auch schriftlich.

Artikel vom 16.02.2011
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