Sängerzunft Oberhaching unter neuer Leitung

Oberhaching · 37 Jahre Vorsitzender

Neuer Vorsitzender, gleicher Name: Magnus Schelle und Magnus Schelle mit der Zelterplakette beim Ämterwechsel. Foto: hol

Neuer Vorsitzender, gleicher Name: Magnus Schelle und Magnus Schelle mit der Zelterplakette beim Ämterwechsel. Foto: hol

Oberhaching · Zahllose Auftritte zu Sängertagen, Weihnachtsfeiern, Faschingsbällen oder Messen hat er schon erlebt. »Die Sängerzunft singt Lieder durch den Jahreslauf von der Wiege bis zur Bahre«, meinte Magnus Schelle, der jetzt nach 37 Jahren sein Ehrenamt als Vorstand der Sängerzunft Deisenhofen zur diesjährigen Jahresversammlung niederlegte.

»Eigentlich suche ich schon seit unserem 100-jährigen Jubiläum 2006 einen Nachfolger, doch in der heutigen Zeit, in der viele Menschen beruflich stark eingespannt sind, ist das gar nicht so einfach gewesen«, berichtete er. Dabei ist nach seinen Worten das Sängerleben mit viel Freude und Gemeinschaft verbunden. Er selbst trat dem Männerchor 1954 bei. »Ich habe damals schon im Kirchenchor gesungen und wurde dort angesprochen«, erinnert sich Schelle. Schon im Jahr darauf wurde er Faschingsprinz und zog mit Hofstaat und Garde beim »Großen Sängerball« in der Traditionsgaststätte Weißbräu ein. »Dort haben wir bis in die Nacht gesungen, gefeiert und getanzt«, lachte der ehemalige Vorstand.

1963 übernahm er das Amt des Schriftführers und erlebte in den 60er-Jahren eine schwierige Zeit, bei der der Chor auf nur 12 Mitglieder schrumpfte. »Aber das Interesse stieg wieder und als ich 1976 Vorstand wurde, waren wir schon wieder 20 aktive Sänger«, erinnert er sich. In den 80er-Jahren folgte ein regelrechter Boom und rund 30 sangesfreudige Männer waren nicht nur wöchentlich bei den Proben im Weißbräu zu hören, sondern auf zahlreichen Veranstaltungen. Schmunzelnd erzählte er wie der langjährige zweite Vorstand Peter Fleige eigentlich durch einen Zufall zum Verein kam. Fleige wollte an diesem Abend eine politische Veranstaltung im Weißbräu besuchen und hat sich dabei zu den Sängern gesellt in der Annahme, er wäre hier richtig. »Gedämmert ist es ihm erst als der Chorleiter fragte in welcher Stimme er denn singen würde«, berichtete Schelle. Bereits 1981 übernahm Schelle zusätzlich den Posten des Vorstands beim Isartaler-Sängerkreis, den er bis 2010 innehatte. Im Repertoire hat die Sängerzunft deutsches und internationales Liedgut ebenso wie Opernchöre, Kirchenlieder und Messen. Wie Schelle betonte, ist bei einem Chor die Auswahl eines engagierten Chorleiters von besonderer Bedeutung. Und dies gelang der Sängerzunft vor 13 Jahren mit der Anstellung von Matthias Schelle, der die Vielseitigkeit der Sänger unterstützte. Magnus Schelle erhielt in den Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit unter anderem das Ehrenzeichen des Bayerischen Ministerpräsidenten für besondere Verdienste im Ehrenamt und die Ehrenurkunde des Isartal-Sängerkreises für 50 Jahre als aktiver Sänger. »Ein Leben ohne Gesang ist gar nicht vorstellbar«, meinte Schelle, der im Verein auch weiter als aktiver Sänger dabei bleibt.

Höhepunkt für ihn war die Verleihung der begehrten Zelterplakette durch den Bundespräsidenten zum 100-jährigen Jubiläum der Sängerzunft. Neuer Vorstand ist nun sein Neffe gleichen Namens Magnus Schelle. Sein wichtigstes Ziel ist es neue Sänger für den Chor zu gewinnen. »Ich werde beispielsweise beim Chor des Gymnasiums nachfragen, ob nicht junge Männer Interesse haben«, erklärte der 54-Jährige. Schelle betonte, dass außerdem jeder zu den Chorproben herzlich willkommen ist, die jeden Dienstag ab 20 Uhr im Weißbräu stattfinden.

hol

Artikel vom 16.02.2011
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