Rose Bihler Shah lädt zum Tanztee am Sonntag, 20. Februar, ein

Moosach · Auf zur »blauen Stunde«

Veranstalterin Rose Bihler Shah und Christian Gegg.	Foto: ws

Veranstalterin Rose Bihler Shah und Christian Gegg. Foto: ws

Moosach · Eins, zwei, drei, eins, zwei, drei: alles Walzer. »Ich bin von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt.« Der Schlager ist rund 80 Jahre alt. Und in Moosach tanzt der Bär. Fernab von großen Faschingsbällen feiert der Tanztee im Münchner Nordwesten seine Wiederentdeckung. Beste Tanzmusik der 1920er- bis 1950er-Jahre erklingt: »Volare«, »Mein kleiner grüner Kaktus«, »Roter Mohn«, …

…die »Capri-Fischer«, »Ich wollt, ich wär ein Huhn«. Wie in alten Zeiten schwingt man zur klassischen Zeit in der Dämmerung, der sogenannten blauen Stunde, am späten Nachmittag das Tanzbein. Am Sonntag, 20. Februar, ist es so weit: Der Tanztee im »Alten Wirt« steigt von 16.30 bis 19 Uhr. Das Tanzquartett »Fräulein Rosemarie & ihre Lieben« spielt flotte Schlagermusik wie anno dazumal. Sängerin Rose Bihler Shah ist auch die Veranstalterin. »Der Tanztee ist ein freundliches, entspanntes Nachmittagsvergnügen«, erzählt sie. Er sei besonders in den 1920er- und 1930er-Jahren sehr beliebt gewesen. »Für die heutige Zeit hat er etwas lächerlich Unschuldiges.«

Damals hingegen sei er für junge Damen die einzig legitime Möglichkeit gewesen, dem anderen Geschlecht körperlich nahe zu kommen. So habe sich der Jägermarsch zu jener Zeit großer Beliebtheit erfreut: Die Damen bilden einen Innenkreis, die Herren einen Außenkreis, man bewegt sich in gegenläufiger Richtung zum Takt der Musik. Plötzlich bricht sie ab. Alle bleiben stehen und die Dame wendet sich dem Mann zu, der gerade gegenüber steht. Man tanzt zusammen einen kurzen Walzer. Und nun wird im »Alten Wirt« zum Jägermarsch der berühmte Walzer »An der schönen blauen Donau« erklingen. So geht das Tanzspiel eine Weile weiter. Alle paar Minuten hat man einen anderen Mann in den Armen. Irgendwann ist der Jägermarsch aber vorbei.

Dann gibt es Foxtrott, Wiener und Langsamen Walzer, Tango, Polka, Cha Cha Cha, Boogie Woogie und Rumba. »Jeder kann kommen, der tanzen mag. Man muss aber nicht tanzen, man kann auch nur zuschauen«, so Rose Bihler Shah. Tanzmuffel können ja schließlich auch einfach Spaß haben, alte Schlager wieder live gespielt zu erleben und dabei den Tanzpaaren zuzuschauen. Endlich mal wieder »O Donna Clara« hören, »Die Fischerin vom Bodensee«, »Bel ami«, »Puttin’ on the Ritz« und »Sag beim Abschied leise Servus«. Eine Kleiderordnung gibt es nicht. Wer mag, darf aber gerne in der Mode der damaligen Zeit zum Moosacher Tanztee kommen. Aber natürlich ist auch ganz alltägliche Kleidung erlaubt. »Viele Frauen tragen gerne einen weiten Rock, weil er beim Tanzen schön schwingt.«

Schließlich gibt die Veranstalterin den Besuchern des Tanztees einen wichtigen Ratschlag für das sonntagnachmittägliche Vergnügen mit auf den Weg: »Es gibt kein richtig und kein falsch.« Man kann alleine kommen, als Paar oder in der Gruppe. Rose Bihler Shah hofft zudem auf ein gemischtes Publikum, dass Jung und Alt das Tanzbein zu den Schlagern von einst schwingen.

Weitere Tanztee-Termine sind geplant für Sonntag, 29. Mai, und Sonntag, 20. November, in der Gaststätte »Alter Wirt«, Dachauer Straße 274, jeweils von 16.30 bis 19 Uhr. Näheres auch im Internet unter www.fraeuleinrosemarie.de.

Wally Schmidt

Artikel vom 15.02.2011
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