München · Die Playoffs beginnen jetzt

Patrick Vogl fühlt sich wohl beim EHC möchte gern bei den Münchnern verlängern. Foto: Rabuser

München · Die lange Pause hat der guten Stimmung im EHC-Lager nicht geschadet. Manager Christian Winkler kam am Montag gut gelaunt vom Eis, flachste ein wenig mit Felix Petermann, der sich aufmachte, gemeinsam mit den ebenfalls noch angeschlagenen Kollegen Uli Maurer, Kevin Lavallee und Daniel Hilpert ein paar Übungen auf dem Eis zu machen. Auch Verteidiger Patrick Vogl glühte nur so vor Tatendrang, als er das Training beendet hatte. »Gut war’s«, sagte er angesprochen auf die mehr als zweiwöchige Spielpause, »jetzt beginnen die ernsten Wochen.«

Von Jan Lüdeke

Vogls Programm in der spielfreien Zeit war eine Mischung aus Sport und Regeneration. Auch in der ersten trainingsfreien Woche trainierte er täglich in der Olympia-Eishalle, abends legte er die Beine hoch. »Die Zeit war einfach entspannt«, erzählte der 25-Jährige, der von einem Abend ganz besonders schwärmte. Am Mittwoch vergangener Woche lud der Besitzer des Stammitalieners einiger EHC-Profis, »La Giara«, zum Fußball-Abend. Vogl und Kollegen sahen das 1:1 der deutschen Kicker gegen Italien, wurden nebenbei mit italienischer Feinkost und herzhafter Pasta verwöhnt – Kraftnahrung für die kommenden Wochen.

Heute um 19.30 Uhr geht es für den EHC endlich weiter, mit dem Auswärtsspiel in Köln. Die Haie sind nach der Pause – zum Glück für den EHC – Vorletzter der DEL. Gegen Tabellenschlusslichter hatte das Team im bisherigen Saisonverlauf so seine Probleme. Alle acht Partien, die noch kommen, sind entscheidende, hauptsächlich geht es gegen Teams, die in der Tabelle hinter den Münchnern stehen. Denn obwohl in den vergangenen 16 Tagen viele Teams nach Spielen gleichzogen, belegt der EHC weiterhin den sechsten Rang – sollte dieser verteidigt werden, würde sogar die direkte Teilnahme an den Playoffs winken. Am kommenden Freitag, 18. Februar, kommt mit dem aktuellen Tabellenzehnten Hannover einer der härtesten direkten Konkurrenten nach München.

Patrick Vogl gibt das Erreichen der Schlussrunde mittlerweile als klares Ziel aus. Lange wurden die Playoffs beim EHC ja heruntergeredet. »Es sieht gut aus für uns. Die Konkurrenten haben Federn gelassen. Ich hatte eigentlich erwartet, dass wir vom sechsten Platz abrutschen«, sagte Vogl, »jetzt sind die Playoffs das Ziel. Alles andere wäre eine Enttäuschung.« Auch Winkler zeigte sich überrascht, weiterhin auf Rang sechs zu stehen. »Jetzt haben wir es selbst in der Hand. Ich habe das Gefühl, das Team ist richtig heiß auf die kommenden Wochen.« Die Playoffs, sie beginnen für den EHC eigentlich schon in Köln.

Vogl ist im Team des EHC eine feste Größe, doch er steht auch ein wenig im Schatten der »Big Three« Stéphane Julien, Dave Reid und Johan Ejdepalm. Als Reid und Ejdepalm die Topreihe der Verteidigung bildeten, musste Vogl quasi in der dritten Reihe neben einem der jungen Deutschen, René Kramer oder Sören Sturm, ran. Als Degradierung empfand er das nicht. »Ich bin in Unterzahl eigentlich immer auf dem Eis. Das zeigt mir, wie groß die Wertschätzung ist.«

In München fühlt sich Patrick Vogl auch deswegen so wohl, weil deutsche Spieler hier mehr Eiszeit kriegen als bei den meisten anderen DEL-Vereinen. Da ist es eine Selbstverständlichkeit, dass er gerne weiter für den EHC auflaufen würde. »Meine Geschichte in München ist eine gute, eine erfolgreiche. Ist doch klar, dass ich gerne weitermachen würde.« Christian Winkler lässt sich zu Personalfragen freilich nicht in die Karten schauen, verweist auf Verhandlungen nach der Saison – lässt aber auch durchblicken, dass er nicht abgeneigt ist, den Vertrag Vogls zu verlängern. Sorgt der EHC in den kommenden Spielen dafür, dass die Stimmung des Managers weiterhin so gut bleibt, dürfte die Vertragsverlängerung Vogls reine Formsache sein.

Artikel vom 15.02.2011
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