Generali-Haching-Spieler im Interview

Unterhaching · Leo dos Santos auf der Couch

Leo dos Santos plaudert für unsere Leser aus dem Nähkästchen. 	Foto: VA

Leo dos Santos plaudert für unsere Leser aus dem Nähkästchen. Foto: VA

Unterhaching · Nach Branislav Skladany im August, Renaud Doué im September, Robert Hupka im Oktober, Tomas Kmet im November, Paul Carroll im Dezember und Roko Sikiric im Januar stellt sich nun der Brasilianer Leo dos Santos auf der roten Couch den Haching Fans vor. Es ist überliefert, dass sich viele brasilianische Fußballstars erst an die europäische Mentalität gewöhnen mussten.

Dem Volleyballer Leo dos Santos von Generali Haching geht das nicht anders. »Hier ist alles sehr korrekt, seriös und pünktlich. Das bin ich so aus Brasilien nicht gewohnt.« Einerseits zog ihn diese Mentalität nach Unterhaching. »Ich hatte ein gutes Angebot erhalten. Generali Haching steht zudem für Seriosität, Sicherheit und Ehrlichkeit. Das ist in der Volleyballszene bekannt.« Andererseits kommt ihm die deutsche Mentalität manchmal noch »spanisch« vor.

Apropos spanisch: romanische Sprachen wie spanisch oder italienisch fallen Leo dank seiner portugiesischen Muttersprache leichter. »Bei Hypo Tirol Innsbruck haben viele italienisch gesprochen, das kam mir sehr entgegen. Aber ich spreche ja nicht mal gut englisch, und jetzt auch noch deutsch. Das fällt mir schon schwer.«

Mit seinem alten österreichischen Klub möchte er sein neues Team nicht vergleichen. Berührungspunkte zwischen Innsbruck und Haching gibt es aber. »Ich kannte einige Hachinger Spieler von diversen Testspielen, die beide Teams durchführten.« Außerdem spielte er mit Innsbruck bereits Champions League, warf im letzten Jahr den VfB Friedrichshafen im Achtelfinale aus dem Wettbewerb. Damals war Leo dos Santos der entscheidende Mann auf Seiten der Tiroler. Das ist auch Mihai Paduretu natürlich nicht entgangen: »Leo ist ein Mann, der Spiele allein entscheiden kann. Außerdem ist ein emotionaler Leader, ein Vulkan auf dem Platz, der Mitspieler und Zuschauer mitreißen kann.« Nicht nur zuletzt beim Spiel in Düren bewies er genau diese Qualitäten. Der zurückhaltende Angreifer selbst sieht seine Rolle bescheidener: »Wenn es bei mir gut läuft, kann ich Mitspieler und Umfeld schon mitreißen, aber man ist halt nicht jeden Tag gleich gut drauf.« Umgekehrt lässt sich Leo gern vom Publikum mitreißen. »Das Publikum ist toll hier. Die machen Party, das spürt man auf dem Court.«

Seine Ziele will der 32-Jährige nicht konkretisieren: »Ich will so erfolgreich wie möglich spielen, möglichst jedes Spiel gewinnen. Das ist mein Job. Wir müssen uns jedes Mal konzentrieren und unser Ding machen. Dann kommen die Erfolge von allein. Da muss man vorher nicht so viel drüber reden.« Von seinem Team ist Leo begeistert: »Wir haben hier einen tollen Teamspirit. Das habe ich in dieser Form noch nie erlebt.« In seiner wenigen Freizeit lässt er es ruhig angehen. »Ich war bislang erst einmal im München. Mit Paul Carroll war ich auf dem Oktoberfest.« Ansonsten spielt er zu Hause Gitarre und kocht gerne. »Hühnchen zum Beispiel; aber zur Zeit eher weniger. Ich mache grad eine Diät.«

Seine Zukunft hält er sich offen. »Ich weiß noch gar nicht, was ich später mal mache. Ich habe ja erst sehr spät, mit 20 Jahren, angefangen Volleyball zu spielen. Da möchte ich jetzt einfach die Zeit nutzen, die ich noch auf hohem Niveau spielen kann. Spielen, spielen, spielen und am liebsten immer gewinnen.« Im März stellt sich ein weiterer Neuzugang Generali Hachings den Fans vor.

Artikel vom 14.02.2011
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