Bryan Adams verlängert als vierter Leistungsträger Vertrag beim EHC

München · Ein loyaler Arbeiter mit Sinn für Humor

Auf dem Eis versteht Bryan Adams keinen Spaß – da ist er ein Vollprofi.	Foto: Rabuser

Auf dem Eis versteht Bryan Adams keinen Spaß – da ist er ein Vollprofi. Foto: Rabuser

München · Die erste Woche der spielfreien Zeit nutzte EHC-Stürmer Bryan Adams, um die Batterien wieder aufzuladen. Schwager und Schwägerin aus Kanada waren zu Besuch bei Familie Adams in München. Auf dem Programm standen Ausflüge nach Garmisch und Füssen – und zu feiern gab’s auch was. Denn Adams, Namensvetter des berühmten Rockstars, also quasi der berühmteste Name beim EHC, verlängerte seinen Vertrag, wird auch in der kommenden Saison für das Team von Pat Cortina auf Torejagd gehen. »Bryan verkörpert unsere wichtigen Mentalitäten wie Kampfgeist und unbedingten Einsatzwillen in perfekter Weise«, lobt EHC-Coach Pat Cortina.

Von Jan Lüdeke

Nach Kapitän Stéphane Julien und den beiden Nationalspielern Felix Petermann und Martin Buchwieser ist Adams der vierte Spieler, der seinen Kontrakt in München um ein Jahr verlängerte. Im Sommer kam der 33-Jährige von den Kölner Haien. Beim EHC trägt er seitdem die Rückennummer 9. Das kann kaum Zufall sein. Wie sein Vorgänger Mario Jann ist Adams ein Dauerläufer, Christian Winkler nannte beide Spieler die »Duracell-Hasen«. Bryan Adams selbst sagt nur: »Ich weiß nicht viel darüber, was vor meiner Zeit in München war. Früher habe ich immer die 19 getragen, die hatte hier Brandon Dietrich. Also habe ich die Neun bekommen.« Er würde sie Mario Jann sogar wieder abgeben, wenn dieser das wollte.

Adams ist für einen Eishockey-Profi ein loyaler Typ. Drei Jahre spielte er in der DEL für Iserlohn, vier für Köln – andere Kollegen wechseln oft im Jahresrhythmus den Klub. München soll dementsprechend die letzte Station seiner Profikarriere sein. Die Verhandlungen, sagte EHC-Manager Christian Winkler, seien daher unkompliziert verlaufen. Adams fühlt sich wohl in der Mannschaft, er mag die Art, wie der EHC in diesem Jahr Eishockey spielt. Seiner Frau und seinem Sohn gefällt es in München. Familie und Sport, das macht das Leben des Angreifers aus – dazu der Hund, mit dem die Adams jeden Tag an die frische Luft gehen. Oft auch mit der Familie von Stéphane Julien, die in der Nachbarschaft wohnt. Die beiden Profis spielten bereits in Köln vier Jahre lang zusammen.

Julien und Adams werden im Endspurt der regulären Saison stärker gefragt sein denn je. Sie sind neben Eric Schneider und Johan Ejdepalm die Anführer im Team. Der spielfreie EHC war nach den Sonntagsspielen weiterhin Sechster, allerdings waren insgesamt vier Teams auf drei Punkte Rückstand herangekommen. Der Vorsprung auf den Elften, und das ist ja der Gradmesser, betrug fünf Zähler – bei gleicher Anzahl absolvierter Spiele. An die Playoffs denken will Bryan Adams nicht. »Wir müssen jetzt jedes Spiel, nein, jedes Drittel spielen. An etwas anderes zu denken, wäre vermessen.«

Adams wird sicherlich wieder mit gutem Vorbild vorangehen. Er ist einer der härtesten Arbeiter im Team, das betont Pat Cortina immer wieder. Er ist eben keine Diva, wie viele Rockstars dieser Welt. Angesprochen auf den Namensvergleich reagiert Bryan Adams übrigens nie genervt. »Ich sage den Leuten immer, er sei mein Onkel. Wenn sie dann fragen: ›Wirklich?‹ Dann sage ich: Nein, nur ein Scherz.« Ein loyaler Arbeiter mit Sinn für Humor.

Artikel vom 07.02.2011
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