Verlängerung der Sonderausstellung

München · Religion im Barock

München · Die Sonderausstellung „Glaube und Aberglaube“ im Deutschen Jagd- und Fischereimuseum in der Neuhauser Straße 2 wird bis Sonntag, 20. Februar, verlängert. Die Ausstellung beschäftigt sich mit der religiösen Alltagskultur des Barock. Im Mittelpunkt steht eine Sammlung von etwa 1.800 Kreuzen, Medaillen, Bildchen, Votiven und Amuletten aus dem Besitz der Edith-Haberland-Wagner-Stiftung.

Ausgehend von dieser Sammlung werden die dunklen und hellen Seiten der religiösen Alltagskultur jener Zeit beleuchtet. Der umfangreiche Bestand umfasst etwa 500 religiöse Medaillen, 700 Bildchen sowie einige hundert Amulette, Wallfahrtsandenken, Votive und Kreuze. Die religiösen Medaillen stammen vor allem aus dem 17. bis 19. Jahrhundert. So betrieb die Familie der Hamerani von 1605 bis 1846 in Rom eine der größten Werkstätten dieser Art.

Die Werkstatt Peter und Paul Seels belieferte von Salzburg aus, dank einer neuen Prägetechnik, süddeutsche und österreichische Wallfahrtsorte mit Medaillen in großer Zahl. Der Grafikbestand reicht vom Holzschnitt aus der Schedelschen Weltchronik über Augsburger Kupferstiche bis hin zu Pergamentminiaturen. Heiligen- und Gnadenbilder sind ebenso darunter wie Gebetszettel und Schluckbildchen. Zu den Amuletten zählen Anhänger aus Steinbockhorn und Malachit, aber auch Gichtkugeln und Drudenmesser.

Die schiere Menge macht deutlich, dass diese Objekte Massenware waren. Sie richteten sich an ein breites Publikum, das ihnen je nach Schicht, Bildung und Zweck unterschiedliche praktische Funktionen verlieh: Sie dienten als Andenken an eine Wallfahrt, als Schmuck der Kleidung oder des Heims oder als Schutz vor Zauber und Krankheiten.

Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 9.30 bis 17 Uhr, donnerstags bis 21 Uhr. Weitere Infos gibt es im Internet auf der Seite www.jagd-fischerei-museum.de.

Artikel vom 03.02.2011
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