Landeshauptstadt ehrt ihre große Tochter Kaiserin Elisabeth

Gedenktafel für »Sissy«

Maxvorstadt · „Ehre, wem Ehre gebührt“, fanden Rosa Liste-Stadtrat Thomas Niederbühl und Marion Hölczl, Pressesprecherin von Rosa Liste e. V. und forderten die Landeshauptstadt müsste ein Zeichen setzen, um ihre wohl berühmteste Tochter, Kaiserin Elisabeth zu ehren.

In der letzten Woche wurde nun endlich gut, was lange währte.

In einem feierlichen Akt wurde an Sissy´s Geburtshaus, dem Klenzepalais in der Ludwigstraße, eine Gedenktafel enthüllt.

Bereits im September 1998 hatte Thomas Niederbühl auf Initiative von Marion Hölczl den Antrag beim Oberbürgermeister Christian Ude eingebracht. In der Begründung der Rosa-Liste hieß es: „Als eine Frau, die sich wenig um die herrschende Konvention und Moral scherte, war Sissy in ihrer Zeit eine echte Provokation. Konsequent verweigerte sie sich ihren zugedachten Rollen als treuergebene Ehefrau, Familienglucke und lächelnde Repräsentantin eines Riesenreiches. Elisabeth, hochintelligent und gebildet, war stattdessen politisch aktiv, sorgte für den sogenannten österreichisch-ungarischen Ausgleich, verachtete die Monarchie, war Anhängerin demokratischer Ideen und bestach durch ihre Andersartigkeit.

In ihrer Auflehnung gegen traditionierte Rollenmodelle und dem Streben nach Selbstverwirklichung und Unabhängigkeit, lebte sie bereits im vergangenen Jahrhundert das Leben einer emanzipierten, intellektuellen und modernen Frau.“ Rosa-Liste Pressesprecherin Marion Hölczl meinte dazu: „Es war höchste Zeit, dass die Stadt München an eine ihrer berühmtesten Töchter, zumindest mit einer Gedenktafel erinnert. In Anbetracht dessen, dass Plätze sowie Straßen in München überwiegend Namen von Männern tragen, ist dies ein weiterer wichtiger Schritt, um die Gechichte von Frauen – und gerade Frauen, die gegen den Strom schwimmen – lebendig zu halten.“

Artikel vom 19.04.2001
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