Martin-Kneidl-Volksschule im Rennen um Deutschen Schulpreis

Grünwald · Note sehr gut

Bestens ausgerüstet ist der Computerraum der Martin-Kneidl-Schule. Systemadministrator Philipp Wynne erklärt Kindern, wie man am PC arbeitet. 	Foto: hol

Bestens ausgerüstet ist der Computerraum der Martin-Kneidl-Schule. Systemadministrator Philipp Wynne erklärt Kindern, wie man am PC arbeitet. Foto: hol

Grünwald · »Die Messlatte sich überhaupt für den Deutschen Schulpreis zu bewerben, liegt sehr hoch und wir hofften, dass die Schule dabei gut mithalten kann«, berichtete Renate Zeiler-Göttelmann, Rektorin der Martin-Kneidl-Volksschule bescheiden. Sie ist eine von insgesamt 119 Schulen, die sich an diesem Wettbewerb beworben haben.

Seit 2006 gibt es den Deutschen Schulpreis, initiiert von der Robert-Bosch- und der Heidehof-Stiftung. Bundesweit können sich alle Schularten bewerben und müssen sich anschließend dem Urteil einer strengen Jury stellen, die hohe Qualitätsmaßstäbe setzt. Beurteilt werden die Leistungen der Schüler in den unterschiedlichen Fächern, der Umgang mit Vielfalt von Unterrichtsmitteln, die Unterrichtsqualität, orientiert an stetiger Verbesserung, verantwortungsvoller Umgang miteinander, das allgemeine Schulklima sowie die Schule als »lernende Institution«, wo Motivation und Professionalität der Lehrer gefördert wird. »Wir freuen uns sehr, dass wir es nun unter die Top 20 geschafft haben«, strahlte die Rektorin. Vor wenigen Tagen war die vierköpfige Jury zu Gast und hat die Schule genau inspiziert sowie Gespräche, mit Lehrern, Eltern und Schülern geführt. Nach Ansicht der Rektorin zählt vor allem die gesamte pädagogische Arbeit, die geleistet wird.

Insgesamt 28 Lehrkräfte unterrichten 18 Klassen in der Grünwalder Grundschule. Besonderer Wert wird auf einen so genannten »offenen Unterricht« gelegt, bei dem die Kinder möglichst individuell nach persönlichem Leistungsvermögen lernen können. »Mit Lerntheken, wo sich die Kinder selbst Aufgaben holen können, wird die Selbsteinschätzung gefördert«, erklärte Zeiler-Göttelmann. Auch Medienerziehung steht im Fokus der Pädagogen. Im modern ausgestatteten Computerraum erarbeiten sich die Schüler an Laptops einen guten Einblick in die Welt des Computers. Sogar die Schülerzeitung, die zweimal im Jahr erscheint, wird am Computer von den jungen Redakteuren erstellt.

Die Martin-Kneidl-Volksschule ist zudem Stützpunkt für das Projekt SINUS, ein Programm zur Steigerung mathematischer Kompetenz, bei dem nicht nur mit Spielen, sondern auch mit spannenden Vorträgen beispielsweise von Professoren das Interesse geweckt wird. Auch für Kinder aus dem Ausland, die noch nicht so gut in Deutsch sind, wird das Projekt Lesekompetenz in Zusammenarbeit mit der Ludwig-Maximilians-Universität und ein PC-gestütztes Lernprogramm angeboten. »Schließlich sollten die Kinder in einem neuen Schulsystem nicht an der Sprache scheitern«, betonte die ­Rektorin. Zudem gibt es eine »Streicherklasse« in ­Zusammenarbeit mit der Musikschule, Treffen mit Künstlern, internationale Schulpartnerschaften, Teilnahme an sportlichen Wettbewerben und zudem auch die Pflege von gemeinsamen Festen, die die Gemeinschaft fördern.

Schulsozialarbeit wurde in der Grünwalder Schule dank der finanziellen Unterstützung der Gemeinde bereits vor einigen Jahren installiert und hat sich nach Aussagen der Rektorin »gut bewährt«. »Natürlich gilt auch für die Lehrer stets am Ball zu bleiben«, meinte Zeiler-Göttelmann. Dies soll erreicht werden durch wöchentliche Hospitationen der Lehrkräfte, die auf diese Weise Methoden und Erfahrungen austauschen können. Bereits Ende März sollen die Preisträger des Deutschen Schulpreises ausgewählt sein. Insgesamt 15 Schulen werden nach Berlin eingeladen, wo die Preise vom Bundespräsidenten verliehen werden. Der erste Preis sind stolze 100.000 Euro, die weiteren Preise betragen viermal 25.000 Euro und zweimal 15.000 Euro. »Das Geld stand bei unserer Teilnahme aber nie im Vordergrund«, betonte die Rektorin »Wir wollten einfach unsere Bildungsqualität demonstrieren.« Falls jedoch ein Gewinn kommt, soll eine Lernwerkstatt im naturwissenschaftlichen Bereich eingerichtet werden. »So können die Kinder theoretisches Wissen praktisch vertiefen«, meinte Zeiler-Göttelmann. hol

Artikel vom 01.02.2011
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