Jetzt geht auch Beeck

Transferschluss

Wachablösung: Rainer Beeck (rechts) geht – Dieter Schneider (links) übernimmt. Foto: A. Wild

Wachablösung: Rainer Beeck (rechts) geht – Dieter Schneider (links) übernimmt. Foto: A. Wild

München · Der TSV 1860 München hat in der Winterpause sein Personalkarussell wie kein anderer Zweitligist ins Rotieren gebracht. Mehr als ein halbes Dutzend Spieler, einige Angestellte auf der Geschäftsstelle und sogar ein leibhaftiger Präsident zählten bis zum Transferschluss am Montagabend zu den Abgängen an der Grünwalder Straße.

Miroslav Stevic konnte die Vorgabe, in der Winterpause den Profi-Kader zu verkleinern und für finanzielle Entlastung zu sorgen, erfüllen. Der Sportdirektor hat Transfererlöse mit jungen Talenten generiert und sogar Abnehmer für eine Reihe etwas schwerer vermittelbarer Fälle gesucht und gefunden.

Seine Transferbilanz nach der Winterpause: Sandro Kaiser und Eke Uzoma folgten auf Leihbasis Ex-1860-Trainer Ewald Lienen nach Bielefeld. Juan Barros entpuppte sich als sportlicher Irrtum und kehrte nach Südamerika zurück. Kenny Cooper wechselte zu den Portland Timbers in die USA. Das 18-jährige Talent Moritz Leitner wurde an Borussia Dortmund abgegeben, sein Altersgenosse Kevin Volland zur TSG 1899 Hoffenheim transferiert, die den Juniorennationalspieler auf Leihbasis weiter für die Löwen spielen lassen will. Kurz vor Schluss brachte Stevic sogar noch Dauerreservist Mathieu Beda in der Schweiz, beim FC Zürich, unter. Sechzigs Italo-Argentinier Emanuel Biancucchi trainierte zuletzt zur Probe bei AS Cesena und soll an den italienischen Erstligisten verliehen werden. Zudem könnte Mate Ghvinianidze vor dem Absprung stehen. Der Georgier absolviert derzeit ein Probetraining beim rumänischen Erstligisten Dinamo Bukarest.

Nur mit der überraschenden Demission von Präsident Rainer Beeck scheint Stevic nichts zu tun zu haben. Entgegen anders lautender Gerüchte will er den Flughafen Manager auch nicht zu einem Klub ins Ausland transferieren. Beeck sei aus „privaten und beruflichen Gründen“ von seinem Amt zurückgetreten, wusste Vizepräsident Franz Maget der Presse zu berichten. Der 63-jährige Unternehmer Dieter Schneider würde als Nachfolger bereit stehen. Auf einer Aufsichtsratssitzung vor dem kommenden Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf soll die offizielle Übergabe erfolgen. Immerhin weiß Schneider offenbar, worauf er sich bei Sechzig einlässt. Seinem nimmermüden Engagement als Schatzmeister und Sanierungsbeauftragter verdanken die Löwen nämlich, dass der finanziell angeschlagene Klub Mitte Januar einen von der Deutschen Fußball Liga (DFL) verlangten Liquiditätsnachweis in Höhe von knapp 5,3 Millionen Euro erbringen konnte und damit die Winterpause ohne weitere Sanktionen des Ligaverbandes beendet.

Artikel vom 01.02.2011
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