Positive Bilanz unter arbeitsreiches Jahr gezogen

Haar · THW war 2.000 Stunden im Einsatz

MdL Peter Paul Gantzer (li.) beim THW-Neujahrsempfang mit Andreas Frank. Landrätin Johanna Rumschöttel (r.) und Susanna Tausendfreund.  Foto:  ikb

MdL Peter Paul Gantzer (li.) beim THW-Neujahrsempfang mit Andreas Frank. Landrätin Johanna Rumschöttel (r.) und Susanna Tausendfreund. Foto: ikb

Haar · Die Zusammenfassung und die Höhepunkte des vergangenen Einsatzjahres sowie Auszeichnungen bei Anwesenheit vieler Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft waren die zentralen Themen beim Neujahrsempfang des Technischen Hilfswerks (THW) München-Land im Brand- und Katastrophenschutzzentrum an der Haarer Vockestraße.

THW-Ortsbeauftragter Andreas Frank zog Bilanz der Allianz, Albrecht Broemme, Präsident der Bundesanstalt THW, Berlin, verlieh zwei Helfer- und das Ehrenzeichen in Bronze an Andreas Mittelstädt.

Frank freute sich besonders, seinen »Chef«, den ersten Mann der 80.000 Mitglieder zählenden Organisation, Albrecht Broemme, begrüßen zu können: »Sie sagten einmal, jeden Ortsverband, immerhin 668 in Deutschland, besuchen zu wollen. Nach einer Amtszeit von bald fünf Jahren – legt man den heutigen zweiten Besuch in Haar zu Grunde – hätten Sie 267 Besuche pro Jahr absolvieren müssen. Also eine gute Quote für uns«. Sein Debüt beim Ortsverband hatte Fritz-Helge Voß, der stellvertretende Landesbeauftragte. »Ein ereignisreiches und wirtschaftlich erfolgreiches Jahr 2010 liegt hinter uns«, konstatierte Frank.

Die Statistik weist mehr als 18.600 Stunden Dienst aus, darunter knapp 2.000 Stunden bei 44 Einsätzen, an denen 63 aktive Helfer beteiligt waren. Jeder Aktive – drei Viertel freiwillige Helfer, ein Viertel Ersatzdienstleistende – kam so im Durchschnitt auf 240 Stunden Arbeit im Jahr. Eine Zahl, die sich sehen lassen kann, schließlich beträgt ikb Mittelwert aller Ortsverbände hierzulande 199 Stunden. Wenn »Not am Mann« ist, stehen 87 Mitglieder, darunter neun Frauen, einschließlich der »Junghelfer« für den Einsatz des 1974 gegründeten Ortsverbands bereit. »Die Welt lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht. Genau diese Menschen treffen Sie hier«. Mit dieser Aussage des Bundespräsidenten eröffnete Frank die Arbeitsbilanz. »Haupttätigkeitsfeld waren 2010 mal wieder die Autobahnen im Landkreis« – Bergung und Umladen von Möbeln, Getränkekisten, Paketen und vieles mehr nach Unfällen –, »um den Verkehrsfluss schnell wieder herzustellen«.

Zusätzlich wurden Zollbehörden und Polizei bei zwei zweiwöchigen Dauerkontrollen von Lastwagen auf der A99 unterstützt. »Dabei wurde wegen des Verdachts auf Schmuggelware ein Lastwagen entladen, was teilweise sehr amüsant und spannend war«, erzählte der Ortsbeauftragte. Auch das Freiräumen vieler Dächer von den Schneemassen und die Bergung verunglückter Fahrzeuge gehörten zu den Aufgaben. »Als schöne Abwechslung« bezeichnete Frank die Unterstützung bei Filmaufnahmen für »Aktenzeichen xy«. Überdies waren die THWler eingebunden bei Einsätzen der Feuerwehren. Dass dies so bleibt, betonte Frank schmunzelnd: »Geben Sie uns auch weiterhin die Möglichkeit für dieses gemeinschaftliche Engagement. Sie brauchen nicht zu fürchten, dass Sie dafür eine Rechnung erhalten«.

Eine dreitägige Übung in Stetten am kalten Markt gemeinsam mit dem Roten Kreuz von der Bereitschaftsgruppe in Haar zusammen mit der Minengruppe München »war sicherlich ein Übungshighlight 2010.«

Nachwuchssorgen kennt der Ortsverband – zumindest bislang – nicht. Im vergangenen Jahr registrierte man 15 Neueintritte. Doch: »Die Herausforderungen der Aussetzung der Wehrpflicht in diesem Jahr müssen wir annehmen«. Für das Geleistete beim Nachwuchs dankte Frank Jugendbetreuer Philipp Bauer. Fahrzeugsorgen hingegen bereitet »unser Gerätekraftwagen. Unser Wunsch, den GKW zu ersetzen, wurde leider nicht erhört. Er rostet weiter in der Garage vor sich hin und wir können nichts dagegen machen. Glauben Sie mir, es liegt nicht an der Pflege, sondern am billigen Aufbau des 21 Jahre alten Fahrzeugs. An dieser Stelle ist das Konjunkturprogramm leider an uns vorbeigefahren«, bedauerte Frank. Im Rahmen dieser Förderung waren nämlich laut Broemme »200 Fahrzeuge mehr beschafft worden als sonst«. Und adressiert an die politischen Vertreter: »Die Verteilung neuer Fahrzeuge ist dringend zu hinterfragen«.

Landrätin Johanna Rumschöttel konnte zwar die Bereitstellung eines neuen Gerätekraftwagens nicht versprechen, immerhin sagte sie aber Unterstützung bei der Ausstattung zu. Denn: »Sie sind vom Staat, von den Kommunen gefordert, da gilt es zu unterstützen«. MdL Peter Paul Gantzer, vor Ort wohnend, konstatierte: »Wir können froh sein, dass wir das THW haben«. Angesichts der Abschaffung der Wehrpflicht und der damit verbundenen Folgen plädierte er für »eine allgemeine, soziale, einjährige Dienstpflicht für junge Frauen und Männer, in welchen Bereichen auch immer, um die Gemeinschaft zu stützen«.

ikb

Artikel vom 26.01.2011
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