Schüler des Albert-Einstein-Gymnasiums präsentieren Projektarbeit

Harlaching · Jugendliche als Manager für ein Jahr

Nach einem Jahr harter Arbeit präsentierte das erfolgreiche »Ecopolics«-Team vom Harlachinger AEG ihr Erfolgsprodukt.  Foto: mst

Nach einem Jahr harter Arbeit präsentierte das erfolgreiche »Ecopolics«-Team vom Harlachinger AEG ihr Erfolgsprodukt. Foto: mst

Harlaching · Jugendliche als Manager: Ein Jahr lang haben 14 Schüler der Abschlussklasse Q12 am Harlachinger Albert-Einstein-Gymnasium (AEG) Unternehmensluft geschnuppert und in diesem Zeitraum ein ehrgeiziges Projekt auf die Beine gestellt. Dabei haben die eifrigen Schüler reichlich Erfindergeist walten lassen:

»Ecopolics«, wie die Fachzeitschrift aus ihrer Feder für aktuelle politische und wirtschaftliche Entwicklungen heißt, stößt in eine echte Marktlücke. Ihr Ziel: in einem Magazin schwierige wissenschaftliche Themen aus diesen Bereichen so aufzuarbeiten, dass sie für Jugendliche nicht nur gut verständlich, sondern auch spannend zu lesen sind. Begleitet wurde das Projekt von der Initiative »Junior« des deutschen Wirtschaftsinstituts in Köln. Die bundesweiten Programme sollen Schülern die Möglichkeit bieten, für ein Schuljahr ein eigenes Unternehmen zu gründen. Neben Materialien, die zur Verfügung gestellt werden, berät und betreut die Geschäftsstelle die Schülerfirmen, organisiert Veranstaltungen und vermittelt Kontakte zu Unternehmen in ganz Europa. »Wirtschaft ist ein spannendes Konzept, für das sich immer mehr Schüler begeistern«, erläutert eine Sprecherin das Anliegen von »Junior«.

Im AEG war es so weit: beste Stimmung herrschte bei der Auflösungsveranstaltung der Firma »Ecopolics« in der Mensa der Schule. »Monate harter Arbeit liegen hinter uns«, zog der Vorstandsvorsitzende Andreas Wagner stolz vor den Aktionären Bilanz, »Monate, die nicht immer frei von Konflikten und Schwierigkeiten waren, aber zu einem großartigen Ergebnis geführt haben«. Was es bedeutet, ein Produkt auf den Markt zu bringen, das sich alleine über die Verkaufszahlen definieren muss, einen »Börsenwert« hat und obendrein auf Werbeträger für die Finanzierung angewiesen ist, das erfuhren die Harlachinger schnell am eigenen Leib. Los gingen die ersten Arbeiten im April 2010. »Glücklicherweise war uns zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, wie viel Zeit wir noch für unsere wöchentlichen Sitzungen, unzähligen Telefonate und all die Verwaltungsaufgaben, die innerhalb eines Unternehmens so anfallen, aufwenden würden«, schilderte Wagner bei der Präsentation des 54 Seiten umfassenden und mit viel Bildmaterial versehenen Bändchens. Im Mai gab es die ersten Konferenzsitzungen, im Sommer liefen die Planungen und Umsetzungen dann auf Hochtouren. Eine Marketing- und Finanzabteilung wurden ins Leben gerufen, die Verwaltung musste auf die Beine gestellt werden, eine Redaktions- und Produktionsabteilung kamen hinzu, es galt, Autoren zu finden, und eine Geschäftsführung musste ebenfalls installiert werden. Mit Anteilsscheinen zu neun Euro pro Aktie startete das Unternehmen.

Doch die 900 Euro, die auf diese Weise zustande gekommen waren, reichten nicht aus, um das Produkt zu finanzieren. Die Telefondrähte zu Firmen aus der Umgebung seien regelrecht heiß gelaufen, merkte Niklas Hanfstängl von der Finanzabteilung in seinem Rechenschaftsbericht an. Mit Erfolg: Sieben Firmen waren von dem entstehenden Produkt so überzeugt, dass sie Anzeigen schalteten. Und auch die Schlusszahlen lassen sich sehen: Die Bilanz in der Gewinn- und Verlust-Rechnung weist auf der Einnahmen- und auf der Ausgabenseite eine Summe von je 2.120 Euro aus. »Es war zwar ein Kraftakt, doch uns ging kein Geld verloren«, freute sich Hanfstängl. Carmen Klinger berichtete von den Schwierigkeiten im Team, die sich wegen des Produktions- und Termindrucks einstellten, und Julian Fuchs erläuterte, welcher Analysen es bedurfte, um das Konzept für »Ecopolics« tragfähig zu machen.

Eine Marktforschung habe ergeben, dass politisch und wirtschaftlich Interessierte Jugendliche die optimale Zielgruppe seien. Abschließend zog Wagner ein positives Fazit: »Wir sind uns alle einig, dass sich der Aufwand gelohnt hat – und wir sind auch ein wenig stolz, Ihnen unser Magazin hier präsentieren zu dürfen.«

mst

Artikel vom 26.01.2011
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