Neue Sportanlage für Otterfing in Planung

Otterfing · Größer und billiger

In die Jahre gekommen ist die Otterfinger Mehrzweckhalle. Ab 2017 soll ein neuer Sportpark die alte Anlage ersetzen.	Foto: Pietsch

In die Jahre gekommen ist die Otterfinger Mehrzweckhalle. Ab 2017 soll ein neuer Sportpark die alte Anlage ersetzen. Foto: Pietsch

Otterfing · Eine neue Sporthalle muss her – soweit sind sich in Otterfing die meisten Leute einig und so hat es auch schon im Jahr 2007 der Gemeinderat beschlossen. Schon 2017 soll sie fertig sein, das steht im damals beschlossenen »Sportkonzept 2017«. Doch wo soll die neue Halle hin?

Während man sich anfangs nur über einen Neubau am alten Standort (am nördlichen Ortseingang) Gedanken gemacht hatte, wird jetzt auch ein Neubau an einem alternativen neuen Standort in Erwägung gezogen. Bei einer außerordentlichen Gemeinderatssitzung am 18. Januar präsentierte nun Rainer Book von der Firma Deka Kommunal Consult GmbH dem Gemeinderat, den Verantwortlichen des TSV und zahlreichen weiteren Zuhörern die Ergebnisse einer diesbezüglichen Machbarkeitsstudie.

Drei mögliche Varianten für das neue Sportzentrum hat Book seiner Studie zugrunde gelegt: den Neubau der geplanten Dreifach-Turnhalle am derzeitigen Standort unter teilweiser Erhaltung der vorhandenen Außen-Sportanlagen, einen Neubau von Halle und Sportanlagen im bisherigen Umfang aber an einem neuen Standort und einen Neubau an neuem Standort mit erweitertem Konzept. Bei seiner Präsentation durchleuchtete Book die Vor- und Nachteile der jeweiligen Lösung und legte zudem grobe Kostenschätzungen vor.

So wäre in seinen Augen ein Neubau am Altstandort durchaus möglich. Vor allem die bereits etablierte Lage auf einem gemeindeeigenen Grundstück sprächen für diese Lösung. Andererseits seien der Anlage aber durch den zur Verfügung stehenden Raum zwischen Straße und Reiterhof, enge Grenzen gesetzt. Einige schon vorhandene Anlagen wie zum Beispiel Teile der Fußballtribüne und des Parkplatzes müssten der neuen Halle weichen, Stockschützen-Bahn und Beachvolleyball-Platz verlegt werden. Bevor es an die weitere Planung ginge, müsse sich die Gemeinde daher grundsätzlich überlegen: »Hat der Altstandort noch Zukunft?«

Der Neubau des Sportzentrums an einem alternativem Standort böte im Gegensatz dazu die Chance großzügiger zu planen. Denkbar wäre zum Beispiel zusätzlich die Anlage eines Kunstrasenplatzes, einer 400-Meter-Bahn, eines weiteren Beachvolleyball-Platzes oder gar einer Halle für die Stockschützenbahnen. Dazu müsste die Gemeinde allerdings zunächst einmal etwa 40.000 bis 50.000 Quadratmeter Grund ankaufen – nicht ­unbedingt ein Nachteil, ­findet Book. Denn für den Grunderwerb könnte die Gemeinde die bereits für das Sportzentrum an­gesparten Finanzmittel verwenden. Die dann notwendigen Kredite für den Bau des neuen Sportzentrums könnten nach Fertigstellung der neuen und Rückbau der vorhandenen Anlagen durch die Verwertung des Altgrundstückes als Wohn- und Geschäftsflächen teilweise zurück gezahlt werden, wodurch sich die Kosten je nach Ausführungsvariante auf 2,3 bis 5,2 Millionen Euro reduzieren würden.

Im Vergleich zum Neubau am Altstandort der etwa 5,8 Millionen Euro kosten würde, hätte ein neuer Standort also durchaus finanzielle aber auch funktionelle Vorteile. Dennoch bleibt es ein Millionenprojekt und damit ein großer Batzen Geld für die kleine Gemeinde. »Schon aus dem Projektvolumen und der Projektstruktur ergeben sich erhebliche Risiken für die Gemeinde«, warnte deshalb Rainer Book. Zudem sei er erstaunt, dass sich die Gemeinde, unabhängig vom Schulsport und nur für die Vereine, eine so große Sportstätte leisten wolle, und empfahl den Gemeinderäten den tatsächlichen Bedarf noch einmal sehr genau zu prüfen. Doch das wollte TSV-Vorstand Wolfgang Troidl so nicht stehen lassen: »Der TSV ist die Gemeinde«, erinnerte er. Immerhin seien von den 1.700 Mitgliedern des Vereins 99,9 Prozent aus Otterfing. Damit wäre fast jeder zweite Bewohner der 4.500-Seelen-Gemeinde Nutznießer des neuen Sportparks. A. Pietsch

Artikel vom 25.01.2011
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