Planet ,O’: Neue Pädagogin will auch die Wachsamkeit der Eltern schulen

Oberschleißheim · Der Beruf als Berufung

Medienpädagogin Kati Prüfer im offenen Bereich des Planet ,O’. Gemeinsames kochen und Musik hören schafft eine gute Basis für die Jugendarbeit. 	Foto: rhf

Medienpädagogin Kati Prüfer im offenen Bereich des Planet ,O’. Gemeinsames kochen und Musik hören schafft eine gute Basis für die Jugendarbeit. Foto: rhf

Oberschleißheim · Das Team der Jugendfreizeitstätte Planet ,O’ in Oberschleißheim hat Zuwachs bekommen. Kati Prüfer steht seit Dezember für alle »großen und kleinen Sorgen« der Oberschleißheimer Jugendlichen zur Verfügung. Die 31-Jährige hat bereits mehrere Jahre Erfahrung in der mobilen Jugendarbeit, bei der es, so Prüfer, »meistens um Einzelfallbetreuungen geht.«

Aber jetzt läuft es für mich ein bisschen anders«, erzählt die Medienpädagogin. »Neben dem offenen Betrieb bei dem alle Jugendlichen das Planet ,O’ als Begegnungsstätte, Ideenpool, Probenräume für ihre Musik oder Kunstprojekte nutzen können, habe ich jetzt die Möglichkeit auch in länger aufgelegten Projekten zu arbeiten.« Ihre Schwerpunkte sieht Kati Prüfer in der Kooperation mit ortsansässigen Schulen, in besonderen Mädchenprojekten sowie in der Bildungsarbeit mit den Jugendlichen. Das Programm ist zwar noch nicht fertig, aber schon jetzt ist abzusehen, dass vom Bewerbungstraining bis zum Kochtreff auch dieses Jahr wieder einiges geboten wird.

Besonders das erste Mädchenfrühstück hat schon Impulse gesetzt. »Kati«, wie die Kids die Pädagogin nennen, konnte bei diesem netten Frühstück nur »unter Mädls« schon viele Ideen und Anregungen sammeln und die Mädchen im Planet ,O’ hoffen, dass ihre »Kati« den erhofften Lauftreff oder auch mal einen Beautytag mit in das Programm aufnimmt. Im Planet ,O’ sind alle »per Du«, ganz bewusst wird das so gehandhabt, »denn das wichtigste Ziel unserer Arbeit ist, dass alle Jugendlichen und Kinder uns immer als ihre Ansprechpartner sehen, egal für welches Problem – ob zu Hause, in der Schule oder wenn ihnen einfach nur langweilig ist oder sie sich einsam fühlen – sie können jederzeit zu uns kommen. Es soll keine Hemmschwellen geben. Auch wenn kurz vor Ende der Öffungszeiten in der Jugendfreizeitstätte ein Jugendlicher mit Problemen in der Tür steht, wird er nicht abgewiesen.« Für Kati Prüfer bedeutet ihr Job viel mehr als nur Beschäftigung. »Man trägt eine sehr große Verantwortung und da ist Dienst nach Stechuhr einfach nicht machbar. Aber bei uns kann man sehen, dass sehr wohl auch kleine Dinge Großes bewirken können«. Auch die Eltern sieht die Medienpädagogin in der Verantwortung, besonders beim Thema Medien. »Wir müssen unbedingt das Interesse der Eltern schärfen, damit sie ein Gefühl dafür bekommen, was ihre Kinder am PC alles machen können und welche Gefahren da lauern.«

Das Planet ,O’ hat mit einem eigenen PC-Raum auch die perfekten Voraussetzungen, um ein Projekt in dieser Richtung zu verwirklichen. »Vielleicht mit einem Elternabend, bei dem einmal ganz offen gesprochen werden kann über das große Thema Umgang mit Medien«, erklärt die engagierte Pädagogin. Aber das muss noch detailliert geplant werden.

Als nächstes steht jetzt erst einmal die Qualivorbereitung auf der Agenda, denn im Planet ,O’ wird gemeinschaftlich für den »Qualifizierten Hauptschulabschluss« gepaukt. Ganz nach der Devise: Hilf so viel wie nötig und so wenig wie möglich! »Denn das beste Gefühl ist für uns, »wenn wir sehen, dass es unsere Kids geschafft haben und ein Leben voller Zuversicht, Anerkennung und Selbstbestimmung führen können. Das ist der Sinn unserer Arbeit und begleitet uns jeden Tag.« Rebecca Hilmer

Artikel vom 25.01.2011
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