Juniorenspieler bewähren sich im Profiteam

Wundertüte TSV 1860

Kevin Volland: Erstmals in der Startelf – erstes Tor als Profi. Foto: A. Wild

Kevin Volland: Erstmals in der Startelf – erstes Tor als Profi. Foto: A. Wild

München · Beachtliche 42 Spiele lang war der VfL Osnabrück unter Flutlicht auf heimischem Grund ohne Niederlage geblieben – bis Freitagabend. Die Löwen zogen den Stecker und beendeten die Serie. Mit couragierter Leistung erkämpften sich die zuletzt in einer sportlichen Krise steckenden Giesinger einen 1:0-Auswärtserfolg beim Aufsteiger aus Niedersachsen. Dabei gelang dem 18-jährigen Kevin Volland sein erstes Tor im Trikot der Profis.

Der Juniorennationalspieler aus der Jugend des TSV 1860 wurde in der Winterpause zur TSG 1899 Hoffenheim transferiert, soll aber bis 30. Juni 2012 auf Leihbasis weiter für die Löwen spielen. Das Talent war in Osnabrück für den wegen einer gelben Karte gesperrten Kapitän Daniel Bierofka ins Team gerutscht. Er machte seine Sache im linken Mittelfeld ebenso ordentlich wie sein Pendant auf der rechten Seite, Tarik Camdal (19), der für den nach seiner Verletzungspause noch nicht wieder hundertprozentig fitten Stefan Aigner beginnen durfte. Im defensiven Mittelfeld rackerte mit Dominik Stahl (22) ein weiteres Eigengewächs der Löwen.

Nach zuletzt drei sieglosen Partien war in den Medien – befeuert durch Sportdirektor Stevic und Geschäftsführer Schäfer – das branchenübliche Gemurre über den Trainer laut geworden. Reiner Maurer reagierte darauf erstaunlich gelassen und beförderte gegen Osnabrück mutig eine Bande Teenager in den Profikader, um die Lücke aus verletzten und gesperrten Spielern zu schließen. Auf der Reservebank in Osnabrück saßen mit Hofstetter, Ratei und Wood nur noch ausschließlich Nachwuchsspieler der Giesinger. Die Folge war keine spielerische Offenbarung, aber dafür sahen 12.500 Zuschauer im ehemaligen Stadion an der Bremer Brücke eine kämpferische Münchner Mannschaft, die mit hoher Laufbereitschaft und einer Portion Glück – Volland gelang in der 55. Minute bei seinem Tor eine akrobatische Volleyabnahme – drei Punkte verbuchen konnte.

Der zuletzt ebenfalls in der Kritik stehende Gabor Kiraly, dem Fußballstatistiker bestätigen, zu den drei stärksten Torhütern der zweiten Liga zu gehören, machte seinen Patzer aus dem Heimspiel gegen den VfL Bochum wett und hielt den TSV 1860 mit einer Reihe sehenswerter Paraden auf Siegeskurs. In der Nachspielzeit steuerte erneut Kevin Volland nach einem schnellen Konterangriff allein auf Osnabrücks Tor zu. Sein Gegenspieler riss ihn von hinten um und wurde dafür vom souveränen Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer mit der Roten Karte vom Platz gestellt.

Kommenden Samstag um 13 Uhr kommt Aufstiegsaspirant MSV Duisburg in die Arena nach Fröttmaning. Man darf gespannt sein, welche Überraschung dann in der weiß-blauen Wundertüte steckt.

Artikel vom 24.01.2011
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