Filmfestival im Filmmuseum

München · Macht und Medien

Szene aus „8th Wonderland“. Foto: Filmmuseum

Szene aus „8th Wonderland“. Foto: Filmmuseum

München · Seit 20. bis 23. Januar findet zum sechsten Mal die Reihe FilmWeltWirtschaft im Filmmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, statt, in Kooperation mit der Münchner Initiative CSR. Der diesjährige Schwerpunkt ist „Macht und Medien“:

Es geht um Demokratie und Massenpsychologie, Noam Chomsky, Silvio Berlusconi, Naomi Klein, die Politaktivisten „Yes-Men“, einen nicht-existierenden Hypermarkt in Tschechien und um ein virtuelles Land, das politisch Stellung bezieht. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 2 33 9 64 50, der Eintritt kostet 4/3 Euro für Mitglieder des Fördervereins MFZ, Aufschlag bei Überlänge. Auf dem Beststeller von Naomi Klein basiert „The Shock Doctrine“, der am Samstag 22. Januar, 18.30 Uhr, zu sehen ist. In ihrem Bestseller „The Shock Doctrine“ erklärt die kanadische Globalisierungskritikerin Naomi Klein den Aufstieg des Katastrophen-Kapitalismus.

Um 21 Uhr läuft dann erst der Kurzfilm „The Elevator World“: Eine Fahrstuhltheorie über die sich stets verändernde geometrische Ausrichtung von Personen beim Ein- und Ausstieg – und ein Versuch zur Kommunikation. Danach geht es um die Politikaktivisten Yes-Men. Sie beherrschen die Business-Camouflage perfekt: Aufwändig gefälschte Websites und angepasstes Auftreten auf dem Parkett der Wirtschaft und Politik führen sie zu Vorträgen auf internationalen Konferenzen und Interviews in Fernsehstudios. Mal geht es um Bhopal, mal um Sozialbauten für die Opfer des Hurrikans Katrina oder um Schutzanzüge gegen den Klimawandel. Sie provozieren mit den unglaublichsten Ideen, die für wahr gehalten werden und handeln dann im Namen ihrer Gegner.

Der französische Film „8th Wonderland“ (Sonntag, 23. Januar, 18.30 Uhr) ist ein Spielfilm ohne Hauptdarsteller, sondern mit mehreren Figuren, die sich nur in virtuellen Räumen begegnen und ein visueller Ritt durch die internationalen Medienlandschaften, der sich der Methoden bedient, die er entlarven will.

Zwei Prager Filmstudenten drehen einen Dokumentarfilm über die Eröffnung eines großen Supermarktes, den es in Wirklichkeit gar nicht gibt, und entlarven so die psychologischen und manipulativen Kräfte der Konsumwelt. Für „Cesky Sen“ (21 Uhr) lassen sie eine umfassende mediale Werbekampagne entwerfen: mit Logo und markeneigenen Produkten, einem sentimentalen Song, Werbefilmen und Radiospots. „Der tschechische Traum“ ist ein witziger und provokativer Blick auf die Auswirkungen steigenden Konsumverhaltens einer post-kommunistischen Gesellschaft. Das Experiment führte zu zahlreichen Kontroversen, provozierte teilweise extreme Reaktionen in der tschechischen Bevölkerung und den Medien und wurde sogar im Parlament diskutiert.

Artikel vom 19.01.2011
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