Ohne Ehrenamt wäre das Gemeindeleben ärmer

Oberhaching · Verdiente Bürger geehrt

Die Bürgermedaille in Silber erhielten (v. l.) Dr. Jutta Krause und Sigrid Diehl. Es gratulierten (v. l.): Florian Schelle, Stefan Schelle und Johannes Ertl. Foto: hol

Die Bürgermedaille in Silber erhielten (v. l.) Dr. Jutta Krause und Sigrid Diehl. Es gratulierten (v. l.): Florian Schelle, Stefan Schelle und Johannes Ertl. Foto: hol

Oberhaching · »Es war ein guter Jahreswechsel, wenn nun das deutsche Wort 2010 ›Wutbürger‹ vom europäischen Jahr des ›Ehrenamts‹ abgelöst wird«, berichtete Bürgermeister Stefan Schelle den rund 250 geladenen Gästen jetzt beim traditionellen Neujahrsempfang im Rathaus. Neben Gästen aus der Politik wie der stellvertretenden Landrätin Susanna Tausendfreund, Grünwalds Bürgermeister Jan Neusiedl oder Ehrenbürger und Altbürgermeister Nikolaus Aidelsburger waren zahlreiche Vereinsvorstände, die Geistlichkeit sowie Vertreter der Polizei, Schulen und Kinder­tagesstätten gekommen.

Wie Schelle den aufmerksamen Zuhörern erläuterte, sind zum Begriff »ohne Ehrenamt« im Internet rund 931.000 Eintragungen zu finden, die zum großen Teil darauf hinauslaufen, dass »ohne das Ehrenamt nichts geht«. Er meinte weiter, dass dazu nicht nur das Engagement für den Nächsten gehört, sondern auch der Wunsch eigene Talente zum Wohl aller einzusetzen. Dazu gehört nach seinen Worten aber auch Toleranz, die Fähigkeit den anderen ein Stück weit zu ertragen und auch Niederlagen einstecken zu können. »In Oberhaching sind allein im letzten Jahr 900 Menschen zugezogen. Dies bedeutet 900 Mal die Chance Bürger zu integrieren und nicht 900 Mal als Bedrohung zu empfinden«, lautete sein Plädoyer zum Applaus der Anwesenden. Daher freute sich der Rathauschef auch besonders in diesem Jahr »gelebtes Ehrenamt« mit der Bürgermedaille auszeichnen zu dürfen. Magnus Schelle stand über 70 Jahre im Dienst der Kirche. Aus gesundheitlichen Gründen konnte er am Festakt nicht teilnehmen, doch der Bürgermeister versprach den Gästen, dass die Ehrung nachgeholt wird. Dr. Jutta Krause kümmert sich seit über 25 Jahren um die Organisation der Hausaufgabenbetreuung für Grund- und später auch Hauptschüler. Erst in den letzten vier Jahren geschieht dies in Kooperation mit dem Jugendprojekt. »Ich freue mich riesig, doch das Projekt wäre ohne die Hilfe vieler Mitarbeiter gar nicht möglich gewesen«, meinte Jutta Kraus. Schmunzelnd forderte sie vor allem die Männer auf bei der Hausaufgabenbetreuung doch auch tätig zu werden.

Sigrid Diehl ist seit vielen Jahren aktiv bei der Seniorenbetreuung, kümmert sich täglich um die Essenseingabe und nimmt sich dafür die Zeit, die die Pflegerinnen oft nicht haben. »Gerade in unserer leistungsorientierten Gesellschaft ist es wichtig, dass Menschen in Würde alt werden können«, betonte Schelle. Zudem ist Sigrid Diehl im Arbeitskreis Soziales uns Senioren der Gemeinde und war 25 Jahre Pfarrgemeinderätin. Außerdem war sie von 1996 bis 2007 stellvertretende Vorsitzende der Katholischen Frauengemeinschaft und ist bis heute dort im Vorstand. Auch sie dankte für die Auszeichnung: »Ich nehme sie stellvertretend für alle Helfer, die sich täglich um andere kümmern und ohne die das Leben in unserer Gemeinde viel ärmer wäre.« Anschließend genossen die Gäste zur Musik der Band Major 7 und feinen Häppchen aus der Küche des »mathe macchiato« des Gymnasiums einen unterhaltsamen Abend.

hol

Artikel vom 19.01.2011
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