Klinik am Himalaya: Unterstützung im Landkreis Ebersberg

Ebersberg/Grafing · In Nepal helfen

Die Caritas-Pflegedienstleiterin Gabriele Boxhammer unterstützt mit dem von ihr gegründeten Verein »Nepalimed Deutschland« eine Klinik in Dhulikhel. 	F. oh

Die Caritas-Pflegedienstleiterin Gabriele Boxhammer unterstützt mit dem von ihr gegründeten Verein »Nepalimed Deutschland« eine Klinik in Dhulikhel. F. oh

Ebersberg/Grafing · Wenn ein Container aus Deutschland ankommt, meistens auch mit technischem Material und Berufskleidung aus Ebersberg, ist die Freude und Dankbarkeit der Menschen in Nepal riesengroß.

»Als ich vor 15 Jahren den Arzt Ram Shrestha kennen lernte, habe ich mich spontan entschlossen, seine Arbeit zu unterstützen«, erzählt Gabriele Boxhammer aus Feldkirchen-Westerham, die den Grafinger Caritas-Pflegedienst leitet. Sie gründete 1998 den gemeinnützigen Verein »Nepalimed Deutschland« zur Förderung der medizinischen Versorgung Nepals.

Seitdem werden regelmäßig Container mit medizinischen Geräten und Verbrauchsmaterial über Hamburg nach Kalkutta verschifft und über Kathmandu auf dem Landweg nach Dhulikhel gebracht. Die Kreisklinik Ebersberg unterhält seit zwei Jahren eine medizinische Partnerschaft mit dem modernsten nepalesischen Krankenhaus in Dhulikhel am Himalaya. Die Stadt mit 15.000 Einwohnern liegt 30 Kilometer südöstlich von Kathmandu entfernt auf 1.500 Metern Höhe. Das Hospital Dhulikhel mit 320 Betten hat 300 Mitarbeiter, davon 50 Ärzte und versorgt rund eine Million Menschen im Umkreis. Jährlich werden zirka 50.000 Patienten ambulant behandelt, bis zu 5.000 Operationen und etwa 700 Geburten durchgeführt.

Seit 2001 wird vom Verein »Nepalimed Deutschland« in Zusammenarbeit mit der Kathmandu-Universität die Ausbildung von Nepalesen zur Krankenschwester, Assistenten, Physiotherapeuten und Labor-Technikern vorangetrieben. Seitdem werden auch nepalesische Studenten in deutschen Krankenhäusern als Praktikanten beschäftigt. In der Kreisklinik Ebersberg wird demnächst ein Techniker aus Nepal ausgebildet, der im Hospital von Dhulikhel dann für die gesamte Haustechnik verantwortlich sein wird.

Jüngst waren zwei Praktikantinnen aus Nepal, die Krankenschwester Sjana K.G. und Physiotherapeutin Jabina Shrestha in Ebersberg zu Gast. Sie haben von Stefan Huber, Geschäftsführer der Kreisklinik Ebersberg, einen Scheck über 5.000 Euro für die heimatliche Klinik in Empfang genommen.

Die Kindersterblichkeit in Nepal liegt bei zehn Prozent und die allgemeine Lebenserwartung der Erwachsenen bei 50 Jahren. Zu den häufigsten Krankheiten gehören TBC, Lepra, Typhus, Parasitenbefall, HIV und schwere Unfälle. »Das größte Problem in Nepal ist die Abfallentsorgung und die Wasserversorgung. Das Hospital ist im Distrikt Kavre der größte Arbeitgeber aber auf Dauer auf Spenden aus Europa angewiesen. Deshalb sind wir um jeden Euro dankbar, der uns gespendet wird«, berichtet Gabriele Boxhammer.

Informationen zum Verein gibt es im Internet unter www.nepalimed-deutschland.de

oh

Artikel vom 18.01.2011
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