Bildung für alle ermöglichen

Neuperlach · Bildungskooperation startet

Mareike Ziegler (l.) und Petra Heinen vom Bildungslokal bei der Vorstellung ihres Projekts.	Foto: aha

Mareike Ziegler (l.) und Petra Heinen vom Bildungslokal bei der Vorstellung ihres Projekts. Foto: aha

Neuperlach · Als einer von drei Pilotstandorten in München erhält Neuperlach ein BildungsLokal. Es wird am 22. März im Peschelanger 8 eröffnet und ist Teil der bundesweiten Qualifizierungsinitiative »Aufstieg durch Bildung«, die in 23 ausgewählten Städten und 17 ausgewählten Landkreisen mehr und bessere Bildung und Weiterbildung in allen Lebensbereichen bringen soll.

Denn – so die Erkenntnis – Bildungserfolg hängt nicht nur von der sozialen Herkunft ab, sondern auch vom Wohnumfeld und seinen Angeboten bzw. Anregungen. Im Rahmen des Münchner Programmes »Lokales Bildungsmanagement im Stadtteil« Neuperlach wollen die Bildungsmanagerin Mareike Ziegler und die Bildungsberaterin Petra Heinen vom BildungsLokal aus alle Neuperlacher in Fragen der Aus-, Weiter- und Fortbildung unterstützen. In das BildungsLokal kann man einfach rein kommen, schauen, was es gibt, Kontakte knüpfen und die zwei Fachfrauen befragen.

Es will wie seine Schwestern im Hasenbergl und der Schwanthalerhöhe eine zentrale Anlaufstelle sein, die als »niederschwelliges Angebot« Neuperlacher individuell unterstützt und berät. Es will aber auch vorhandene Angebote verknüpfen, überpürfen, was gut läuft oder wo Lücken bestehen. »Das Nebeneinander-Arbeiten soll in ein Miteinander-Lernen geführt werden«, sagt Projektleiterin Helga Summer-Juhnke vom Referat für Bildung und Sport, dem früheren Schul- und Kultusreferat. Dafür besucht Mareike Ziegler derzeit schon REGSAM-Treffen und führt Interviews mit den Direktoren der 16 Schulen im Stadtteil. Sie hat schon ein erstes Handlungsfeld: »Wie kommt man an die Eltern ran, ist ein großes Thema in Neuperlach«, sagt Ziegler.

Wie erreicht sie Eltern aus bildungsfernen Schichten, um ihnen zu verdeutlichen, wie wichtig Bildung ist und dass sie schon im eigenen Wohnzimmer anfängt und beim Verhalten der Eltern? »Eltern sind das wichtigste Vorbild für Kinder«, so Ziegler. Lesen die Eltern viel, werden die Kinder auch lesen, läuft der Fernseher den ganzen Tag, sitzen auch die Kinder viel davor. »Viele Eltern wissen nicht, wie sie mit ihren Kindern spielen sollen«, hat Summer-Juhnke erfahren. Sie und ihre Mitarbeiter überprüfen jetzt: Was läuft im Stadtteil? Sind diese Projekte bekannt? Sind sie für die Zielgruppe überhaupt richtig? Wie ziehen wir Kinder und Jugendliche dahin? Den Jugendlichen will das BildungsLokal bei Fragen zum Übergang von der Schule in den Beruf helfen, zum Beispiel mit Mentorenberatungen. Aber auch schon früher ansetzen, mit Hilfen zum Übergang vom Kindergarten in die Grundschule. Viele Grundschulrektoren stellen fest, dass das Sprach-, Lese- und Schreibvermögen von Kindern, die nicht im Kindergarten waren, in der Regel erheblich schwächer ausgebildet ist, als bei ihren Kameraden aus dem Kindergarten.

Das BildungsLokal will vor allem Kontakte und Verknüpfungen herstellen zu bereits laufenden Initiativen, aber auch Bürgern Möglichkeit bieten, sich zu engagieren. Beispielsweise in PC-Kursen für Senioren, die z.B. im BildungsLokal Hasenbergl, das im Oktober 2010 eröffnet wurde, stark nachgefragt werden. Ideen gibt es viele, sie müssen nur umgesetzt werden können. Für das gesamte Projekt, das bis Ende 2012 mit der Option für zweijährige Verlängerung läuft, erhält die Stadt München insgesamt 2,36 Millionen Euro an Fördergeldern des Bundes und des Europäischen Sozialfonds (EFS). Das ist letztendlich knapp daher ist man froh, dass die Eberhard von Kuenheim Stiftung der BMW AG die Grundpatenschaft für das Projekt übernommen hat. Weitere Infos zu diesem Projekt und Ansprechpartner findet man unter www.muenchen.de/lernen-vor-ort. Angela Boschert

Artikel vom 17.01.2011
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