EHC holt fünf Punkte, doch die Mannschaft kassiert nicht nur Lob

München · Siegen alleine reicht nicht mehr

Eric Schneider erzielte am Wochenende drei der zehn EHC-Tore gegen Düsseldorf.	Foto: Rabuser

Eric Schneider erzielte am Wochenende drei der zehn EHC-Tore gegen Düsseldorf. Foto: Rabuser

München · Diese Mannschaft ist einfach nicht unterzukriegen. Trotz erneuten Verletzungspechs holte der EHC am Wochenende beim Doppel-Duell gegen Düsseldorf fünf Punkte. Die Teilnahme an den Playoffs wird so immer wahrscheinlicher. Beim 6:1 vor eigenem Publikum am Freitag feierten die Münchner ein Schützenfest. Beim 4:3 nach Verlängerung zwei Tage später im Rheinland sorgte ­Bryan Adams für den Extrapunkt. Trainer Pat Cortina stolz: »Der Eishockey-Gott hat uns zurückgegeben, was er uns zuletzt genommen hat.«

Von Jan Lüdeke

Überragender Mann dieses erfolgreichen Wochenendes war mal wieder Eric Schneider. Drei Tore und eine Vorlage lassen das Scorer-Konto des Kanadiers auf 47 anwachsen. Das bedeutet ligaweit Rang zwei hinter Nationalspieler Darin Olver (Augsburg). Überraschend offensivstark präsentierten sich auch die beiden jungen Verteidiger Sören Sturm und René Kramer, die jeweils zwei Tore direkt vorbereiteten und somit Argumente für eine Vertragsverlängerung sammelten. Bisher konnten die beiden Neuzugänge noch nicht vollends überzeugen.

Großer Gewinner des Wochenendes war aber einmal mehr der Charakter der Mannschaft. »Wir haben eine starke Moral gezeigt«, sagte Pat Cortina, dem jedoch nicht alles gefiel, was seine Schützlinge auf dem Eis zeigten. »Wir müssen scharfsinniger spielen, haben glücklich gewonnen.« Co-Trainer Maurizio Mansi hatte sich beim 6:1-Heimspielsieg nach dem zweiten Drittel – da führte der EHC mit 6:0 – darüber echauffiert, das Team trete nicht konzentriert genug auf. Peppi Heiß monierte nach dem Sieg in Düsseldorf, die Mannschaft habe nach der zwischenzeitlichen 3:1-Führung nicht konsequent auf Sieg gespielt. Beim EHC werden neue Maßstäbe angesetzt. Siegen alleine reicht nicht mehr.

Von Seiten des Gegners gab es freilich Lob. Die Münchner hätten seinem Team demonstriert, wie man in Über- und Unterzahl aufdrehte, sagte der Düsseldorfer Coach Jeff Tomlinson nach dem Freitagsspiel. Dass der EHC am Sonntag dann einen Treffer bei gegnerischer Überzahl und sogar einen bei eigenem Power Play kassierte, passt da zwar nicht ins Bild – doch insgesamt kassierten Schneider und Kollegen in 15 Unterzahlsituationen gegen die DEG nur einen einzigen Gegentreffer. Und dass sich kleine Unaufmerksamkeiten einschleichen würden, war angesichts des Rumpfkaders absehbar. Martin Buchwieser und Patrick Vogl hatten wegen einer Grippe kurzfristig in München bleiben müssen, Förderlizenzspieler Raphael Kapzan, der am Freitag ausgeholfen hatte, trat die Reise nach Düsseldorf ebenfalls nicht mit an.

In dieser Woche will Manager Christian Winkler einen letzten Neuzugang präsentieren. Rückkehrer Mario Jann wirkte gegen Düsseldorf erstmals wieder mit – am kommenden Wochenende, wenn er mehrere Trainingseinheiten mit der Mannschaft absolviert haben wird, dürfte er noch stärker eingebunden werden und mehr Eiszeit erhalten. Bis zum Spiel gegen die Iserlohn Roosters (Freitag, 19.30 Uhr) will Winkler auch noch einen ausländischen Verteidiger unter Vertrag genommen haben. Winkler führte in den vergangenen Tagen intensive Gespräche mit diversen Spielervermittlern, ein Abschluss steht kurz bevor.

Artikel vom 17.01.2011
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