Melville-Retrospektive um Filmmuseum

München · Außenseiter des Films

Alain Delon in „Le Samourai“ (Der eiskalte Engel), der im Filmmuseum am 12. Februar zu sehen ist. Foto: VA

Alain Delon in „Le Samourai“ (Der eiskalte Engel), der im Filmmuseum am 12. Februar zu sehen ist. Foto: VA

München · Eine komplette Retrospektive des französischen Regisseurs Jean-Pierre Melville zeigt das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St.-Jakobs-Platz 1, vom 12. Januar bis zum 20. Februar: insgesamt 23 Programme mit 13 Spielfilmen, bei denen Melville Regie führte sowie ausge- wählte Filme, in denen er als Schauspieler mitgewirkt hat.

Jean-Pierre Melville (1917 bis 1973) war eines der großen Vorbilder für die Autoren der „Nouvelle Vague“. Er liebte amerikanische B-Pictures und fand als Autodidakt zum Filmemachen. Melvilles Filme handeln stets von Themen wie Freundschaft und Vertrauen, von Einsamkeit und Verrat. Die Charaktere, die er in den Mittelpunkt stellt, sind oft Außenseiter und isolierte beziehungsweise unverstandene Einzelgänger. Melville war ein Außenseiter im französischen Film und eine singuläre Erscheinung im europäischen Kino. Er verfasste seine Drehbücher selbst und besaß ein eigenes Studio für seine Dreharbeiten, kontrollierte penibel alle Stadien der Filmentstehung, inklusive Schnitt, Tonmischung und Musik.

Für die Generation der „Nouvelle Vague“ kam er im Prinzip viele Jahre zu früh, obwohl er deren Produktionsmerkmale in gewisser Weise vorwegnahm und einen Gast- auftritt in Jean-Luc Godards Debütfilm „A bout de souffle“ („Außer Atem“, 1959) hatte. Das Hauptwerk von Melville besteht aus seinen düsteren Gangsterfilmen. Sein berühmtester Film ist wohl „Le Samourai“ („Der eiskalte Engel“, 1967) mit Alain Delon in der Hauptrolle. Jean-Pierre Melville arbeitete mit vielen anderen Stars zusammen: Jean-Paul Belmondo, Lino Ventura, Jean-Pierre Cassel und Yves Montand, Simone Signoret und Cathérine Deneuve, deren Namen auch heute noch bekannter sind als der des Regisseurs.

Nähere Informationen zu allen Titeln und Terminen sind im Programmheft des Filmmuseums oder unter www.filmmuseum-muenchen.de zu finden. Der Eintritt kostet vier Euro, ermäßigt drei Euro. Telefonische Kartenreservierungen sind unter 2 33-9 64 50 möglich.

Artikel vom 13.01.2011
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