Stummfilmstreifen mit dem jüdischen Komiker

Zentrum · Filmreihe: Davidson-Comedies

Ab Freitag präsentiert das Filmmuseum eine Reihe mit dem Stummfilmkomiker Max Davidson. 	F.: VA

Ab Freitag präsentiert das Filmmuseum eine Reihe mit dem Stummfilmkomiker Max Davidson. F.: VA

Zentrum · Von Freitag, 14., bis Dienstag, 25. Januar, präsentiert das Filmmuseum in drei Programmen die restaurierten Kurzfilme des jüdischen Stummfilmkomikers Max Davidson mit Live-Musikbegleitung. Der Komiker Max Davidson (1875-1950), in Berlin geboren, aber bereits früh in die USA ausgewandert, hatte zwischen 1912 und 1942 etwa 200 Filmauftritte als Kleindarsteller in Hollywood.

Doch erst eine größere Rolle 1925 in der Jackie-Coogan-Produktion »The Rag Man« machte ihn populär: Als kränkelnder Lumpensammler im jüdischen Stadtteil von New York erregte Davidson die Aufmerksamkeit der Filmkritik und erhielt einen Vertrag im Studio des Komödienspezialisten Hal Roach. Hier entdeckte man bald die darstellerischen Qualitäten Davidsons, der allein mit seiner Mimik und seinen Reaktionen auf das Chaos um ihn herum größere Lacher hervorrufen konnte als manche weit agileren Komiker. Die meisten Max-Davidson-Filme wurden von den bekannten Komödienspezialisten Leo McCarey und Hal Roach inszeniert.

Viele der Davidson-Comedies gelten heute als verloren. Erhalten haben sich aber vor allem die frühen Filme der Serie, die im jüdischen Familienmilieu spielen, und die auf Stummfilmfestivals und in Fankreisen als Geheimtipps gehandelt werden.

Davidsons »Pass the Gravy« gilt heute als eine der besten Stummfilmkomödien überhaupt. Alle erhaltenen Filme und Fragmente wurden für eine vom Filmmuseum München herausgegebene DVD in der Edition Filmmuseum sorgfältig restauriert und sind erstmals in dieser Retrospektive vollständig auf der Leinwand zu sehen.

Am Freitag, 14. Januar, wird um 18.30 Uhr »Why girls say no«, »Jewish Prudence«, »Don’t tell everything« und »Should second husbands come first?« gezeigt, am Flügel begleitet von Joachim Bärenz. Am Samstag, 15. Januar, wird um 18.30 Uhr »Flaming Fathers«, »Call of the Cuckoo«, »Pass the gravy« und »Dumb Daddy« gezeigt, am Flügel begleitet von Joachim Bärenz. Am Dienstag, 25. Januar, wird um 18.30 Uhr »Came the Dawn«, »The Boyfriend«, Feed’em and Weep«, »Going Gaga« und »Hurdy Gurdy« gezeigt, begleitet am Flügel und an der Violine. Die Karten können vorbestellt werden unter der Telefonnummer 23 39 64 50. Der Eintritt kostet 6 Euro und 5 für Mitglieder des Fördervereins MFZ.

Artikel vom 11.01.2011
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