35 Millionen Euro für Gymnasiumsneubau geplant

Grünwald · Platz für 700 Schüler

Wo im Sommer Golfer ihren Abschlag üben wird in naher Zukunft ein Gymnasium für rund 700 Schüler entstehen. 	Foto: Schunk

Wo im Sommer Golfer ihren Abschlag üben wird in naher Zukunft ein Gymnasium für rund 700 Schüler entstehen. Foto: Schunk

Grünwald · Das Grünwalder Gymnasium soll in jeder Hinsicht eine »Exzellenzschule« werden, so das Fazit der Diskussionen im jüngsten Gemeinderat. Dazu gehört auch eine ausgeklügelte Architektur, die die rund 700 künftigen Schüler bei ihrer täglichen Arbeit motivieren und zu noch besseren Leistungen anregen soll.

Ein Gymnasium für Grünwald

So verabschiedete der Gemeinderat in seiner Weihnachtssitzung jetzt einstimmig ein umfassendes Raumprogramm, das den Architekten, die sich für den Bau bewerben wollen, die Maßgaben für Planungen festsetzt. Um nicht ins Blaue zu planen, fand auch wenige Tage vor der Sitzung ein Besuch des Lise-Meitner-Gymnasiums in Unterhaching statt, um dort Eindrücke für den Neubau der Grünwalder Schule zu gewinnen. Der großzügige Anbau des Lise-Meitner-Gymnasiums war erst 2007 eingeweiht worden.

Der Kostenrahmen für das Grünwalder Projekt bewegt sich bei stolzen 35 Millionen Euro, von denen rund 5,6 Millionen als zuwendungsfähige Kosten vom Landkreis gefördert werden. So verbleibt eine Nettobelastung von zirka 30 Millionen Euro bei der Gemeinde Grünwald. Angesichts der guten Haushaltslage stellt diese Summe jedoch kein Problem für die Landkreisgemeinde dar.

Bereits im Mai nächsten Jahres ist der Beginn der Planungen vorgesehen und die Baumaßnahme selbst soll im September 2012 starten. Das Gymnasium, das auf der ehemaligen Golfrange an der Oberhachinger Straße entsteht, wird 24 Klassenzimmer haben. Daneben entstehen unter anderem auch ein Sprachlabor, Lehr- und Übungssäle für Physik, Chemie und Biologie, In­formatikräume, Intensivierungsräume für die Oberstufe, Musik-, Werk- und Zeichensäle, ein Fotolabor, ein Silentiumraum und Mehrzweckräume. Für die Schülerbibliothek regte Ingrid Reinhart-Maier (Grüne) an statt 90 doch lieber 100 Quadratmeter vorzusehen, damit genügend Platz für Sitzecken zum dortigen Studium bleibt.

Antje Wagner (Grüne) hielt die vorgesehenen 300 Abstellplätze für Fahrräder für zu klein dimensioniert. Bürgermeister Jan Neusiedl schlug vor, dass man die Zahl fürs Erste jedoch beibehalten sollte und statt dessen darauf achtet, genügend Raum für eine Nachrüstung zu haben. Zudem sollen 120 Autostellplätze gebaut werden, was Reinhart-Maier für zuviel hielt. »Es sollte unsere Politik sein, dass möglichst wenige Schüler mit dem Auto kommen«, meinte sie. Dazu sagte Neusiedl, dass »der Mensch ein bequemes Wesen sei« und bei weniger Plätzen die Gefahr bestünde, dass die Fahrzeuge in den Nebenstraßen geparkt werden. Für die Schüler entsteht außerdem eine Boulderwand, die für Abwechslung während freier Stunden sorgen soll. Nach intensiven Überlegungen kam man überein, dass die Dreifachturnhalle eine Tribüne erhalten soll.

Dabei wird auch den Brandschutzbestimmungen für »Veranstaltungsorte über 200 Personen« Rechnung getragen. Uneinig waren sich die Mitglieder des Gremiums, ob eine 400-Meter-Bahn rund um das Gelände sinnvoll sei. Es liegt zwar ein Beschluss des Gemeinderates vor, der die Bahn wünscht, doch es soll noch geprüft werden, ob dies andere Ziel, wie den Lärmschutz für die Nachbarn, beeinträchtigt. »Vor allem bei abendlicher Nutzung, vielleicht sogar mit Flutlicht, könnte dies zu Problemen führen«, meinte Neusiedl. Die Entscheidung, ob ein Kunstrasenplatz sinnvoll dort wäre, wurde ebenfalls verschoben. hol

Artikel vom 04.01.2011
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