Aktionen zum „Internationalen Jahr der Wälder“

München · Unser Wald ist jetzt Kulturerbe

Regelmäßig führen die Münchner Förster Schulklassen und Erwachsenengruppen durch den Stadtwald. 		Foto: Eva Schraft

Regelmäßig führen die Münchner Förster Schulklassen und Erwachsenengruppen durch den Stadtwald. Foto: Eva Schraft

München · Die Generalversammlung der Vereinten Nationen hat das Jahr 2011 zum „Internationalen Jahr der Wälder“ erklärt, um weltweit die besondere Bedeutung des Waldes und einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung, auch im Rahmen der Bekämpfung von Armut, in das Bewusstsein der Menschen zu rücken.

In Deutschland wird das Jahr der Wälder von den Forstverwaltungen des Bundes und der Länder getragen und unter dem Motto „Entde­cken Sie unser Waldkulturerbe“ vom Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz koordiniert; Bundespräsident Christian Wulff konnte als Schirmherr gewonnen werden. Deutschland besitzt mehr als elf Millionen Hektar artenreiche, hochwertige Wälder – die stetig zunehmenden Holzvorräte sind die größten in Europa. Die gesamte deutsche Forst- und Holzbranche setzt jährlich etwa 160 Milliarden Euro um.

„Wälder haben in unserer heutigen Zeit vielfältige Funktionen: Sie sind Lebensraum für zahlreiche Pflanzen und Tiere. Sie liefern den erneuerbaren und umweltfreundlichen Rohstoff Holz. Zudem beschäftigt die Holz- und Forstwirtschaft mehr als 1,2 Millionen Menschen in Deutschland. Gleichzeitig bieten sie uns einen Raum für Erholung und sportliche Aktivitäten. Wälder sind tief in unserer kulturellen Identität verwurzelt“, schreibt Bundesagrarministerin Ilse Aigner zum Jahr der Wälder, das auch für sie ein „wichtiges Anliegen“ sei, „denn immer weniger Menschen in unserem Land wissen, welche mannigfachen und wichtigen Aufgaben der Wald für unsere Gesellschaft hat.“ „Wir möchten den Wald als faszinierenden Naturraum und lebendigen Wirtschaftszweig wieder ins Bewusstsein der Menschen rücken. Schließlich ist ein Drittel unseres Landes mit Wald bedeckt“, so Aigner weiter: „Gemeinsam wollen wir Aufmerksamkeit für den Wald schaffen, seine Wertschätzung steigern und das gesellschaftliche, politische sowie öffentliche Interesse verstärken. Wir möchten einen unverstellten und frischen Blick auf den Wald richten und ihn in all’ seinen vielfältigen Facetten neu entdecken!“.

Natürlich wird es in ganz Bayern Aktivitäten zum Jahr der Wälder geben, doch auch in München hat das Thema eine große Bedeutung, betreut doch das Kommunalreferat mit seiner Forstverwaltung zirka 5000 Hektar stadteigene Wälder, den Heiliggeistspital-Stiftungswald Forst Kasten und die SWM GmbH-Waldungen – damit ist die Stadt München der zweitgrößte kommunale Waldbesitzer in Bayern. Schon seit über 100 Jahren legt die städtische Forstverwaltung bei der Aufforstung Wert auf einen gesunden Mischwald, bereits seit 50 Jahren wird der Münchner Stadtwald nach ökologischen Grundlagen bewirtschaftet.

Fichtenmonokulturen werden von der städtischen Forstwirtschaft nach und nach durch die Aufforstung mit einheimischen Laubbäumen wie Eiche und Buche in gesunden, zukunftsträchtigen Mischwald umgewandelt, so wurden zum Beispiel alleine im Jahr 2009 unter diesem Gesichtspunkt rund 100.000 zusätzliche Laubhölzer gesetzt. Bereits 2001 erhielt die Forstverwaltung München für die ökologische Waldbewirtschaftung das weltweit anerkannte Zertifikat des „Forest Stewardship Council“ (FSC) für den Einklang zwischen Ökologie, Ökonomie und sozialen Anforderungen.

Ziel der Münchner Forstverwaltung ist nämlich ein vielschichtiger Wald, der dauerhaft und nachhaltig die Funktionen Wasser-, Arten- und Biotopschutz erfüllt, den nachwachsenden Rohstoff Holz produziert und gleichzeitig Erholungswert bietet – denn schließlich dient der Stadtwald den Münchnerinnen und Münchnern als beliebtes Ausflugsziel. So sieht auch Forstwissenschaftler Jan Linder, Betriebsleiter der beim Münchner Kommunalreferat angesiedelten Forstverwaltung, einen Sinn in der Benennung des Jahres 2011 zum Jahr der Wälder: „Ich erhoffe mir eine höhere Sensibilisierung der Bevölkerung für die Belange des Waldes und der Forstwirtschaft.“

So wird sich auch die Stadt München mit Aktivitäten und Veranstaltungen am Jahr der Wälder beteiligen, da der bundesweite Kampagnenauftakt jedoch erst mit dem „Internationalen Tag des Waldes“ am 21. März startet, werden auch die Münchner Termine im ersten Quartal 2011 noch bekanntgegeben. In Bayern gibt es jedenfalls von 25. Juni bis 3. Juli eine Waldwoche und von 24. bis 26. Juli findet eine internationale Waldpädagogiktagung in Freising statt. Alle Informationen zum „Internationalen Jahr der Wälder“ sowie sämtliche Termine von Aktionen und Veranstaltungen findet man unter www.wald2011.de. es

Artikel vom 30.12.2010
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