Engagierte Haidhauser Mutter ist unser Weihnachtsengel 2010

Haidhausen · 20 Stunden Ehrenamt

Über den Engel von Pflanzen Kölle und den 100 Euro-Einkaufsgutschein vom Einkaufs-Center pep freute sich Natalija Bublak zusammen mit Beate Knoblach, die sie vorgeschlagen hat; sie bekam ein Buch mit CD.	Foto: js

Über den Engel von Pflanzen Kölle und den 100 Euro-Einkaufsgutschein vom Einkaufs-Center pep freute sich Natalija Bublak zusammen mit Beate Knoblach, die sie vorgeschlagen hat; sie bekam ein Buch mit CD. Foto: js

Haidhausen · Seit zwei Jahren organisiert Natalija Bublak die Krippe und den Hort der Elterninitiative Sansibar in der Einsteinstraße 111. »Eigentlich ist das ein Halbtagsjob«, sagt sie. Das Besondere daran: Die junge Mutter übernimmt sämtliche Aufgaben ehrenamtlich. Der Haidhausener Anzeiger hat dieses Engagement nun mit einer Auszeichnung belohnt: Natalija Bublak ist der diesjährige »Weihnachtsengel 2010«.

Ob es um die Steuererklärung oder die Beschaffung neuer Möbel, die Vertretung beim krankheitsbedingten Ausfall von Mitarbeitern oder die Beantragung von Fördergeldern geht – wann immer bei Sansibar etwas gebraucht wird, ist Bublak zur Stelle. Das muss honoriert werden, fand Beate Knoblach vom Vorstand der Elterninitiative und hat sie deshalb als Weihnachtsengel für Haidhausen vorgeschlagen. Ziel dieser Suche nach dem »Weihnachtsengel 2010«: Menschen zu ehren, die immer da sind, wenn man sie braucht, die zupacken, wenn andere wegschauen, und die nicht danach fragen, was es ihnen bringt. Unsere Leser sollten uns ihre persönlichen Engel nennen, Engel, die für gewöhnlich nicht im Rampenlicht der Öffentlichkeit stehen. Der Engelslohn: ein 100 Euro-Gutschein vom Einkaufs-Center pep in Neuperlach und als symbolisches Geschenk ein hübscher Keramikengel, den Pflanzen Kölle uns für diese Aktion zur Verfügung gestellt hat.

Für Sansibar ist Natalija Bublak der Engel. Ohne die unbezahlte Mitarbeit der jungen Frau, deren Tochter den Kindergarten von Sansibar besucht, würde die Betreuungseinrichtung nämlich nicht funktionieren. Ehrenamtlich tätig war Bublak bereits während ihres Studiums. »Ich habe in der Fachschaft mitgearbeitet«, erzählt die ausgebildete Japanologin. Seit ihre inzwischen vierjährige Tochter Valerie auf die Welt kam, ist ihr Lebensmittelpunkt jedoch die Familie – und Sansibar. »Mir macht es sehr viel Spaß, für die Elterninitiative tätig zu sein«, betont sie.

Zuständig ist sie unter anderem dafür, dass stets Betreuungspersonal für die Kinder da ist. »Das zu regeln ist gar nicht so einfach«, erklärt Knoblach. Wenn einer der vier angestellten Mitarbeiter krank sei, erfahre man dies häufig erst um 8 Uhr morgens. Spontan Ersatz zu finden, sei oft ein großes Problem. »Früher bin ich in diesen Fällen meistens selbst eingesprungen«, sagt Bublak. Inzwischen nehme die Einrichtung jedoch die Dienste einer Agentur in Anspruch, die sich auf die kurzfristige Vermittlung ausgebildeter Erzieher spezialisiert habe: »Das ist auch gut so, in die pädagogische Arbeit möchte ich mich nämlich nicht einmischen.«

Schwerpunkt: Verwaltungsarbeit

Zu tun bleibe dennoch weiterhin viel, vor allem, was den unvermeidlichen und wichtigen »Papierkram« anbelangt. So müsse etwa die Bezuschussung beim Jugendamt, welches das Projekt zu 80 Prozent mitfinanziert, regelmäßig beantragt und Nachweise über die Verwendung des Geldes erstellt werden. Im Vorfeld habe sie sich gar nicht vorstellen können, wie aufwändig die Organisation einer Betreuungseinrichtung sei: »Inzwischen habe ich das Ehrenamt eigentlich zu meinem Beruf gemacht.« Etwa 20 Stunden pro Woche verbringe sie damit. Jedoch räumt sie ein: »Möglich ist das nur, weil ich nicht regulär arbeiten muss.« Wieder in ihren erlernten Beruf einzusteigen, plane sie zunächst nicht: »In den kommenden Jahren möchte ich auf jeden Fall hier weitermachen.«

Julia Stark

Artikel vom 21.12.2010
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