Der EHC stoppt mit Siegen gegen die Eisbären und die Panther den Negativtrend

München · Lavallees Geschenk: Ein Treffer gegen Augsburg

Kevin Lavallee hat sich mit guter Leistung und einem verwandelten Penalty aus seinem Tief befreien können. 	Foto: Oliver Rabuser

Kevin Lavallee hat sich mit guter Leistung und einem verwandelten Penalty aus seinem Tief befreien können. Foto: Oliver Rabuser

München · Dieses Wochenende war wie Balsam auf die Seele des EHC München. Nach zuletzt negativen Ergebnissen holten sich die Mannen von Trainer Pat Cortina gegen Berlin (5:2) und Augsburg (3:2 n.P.) fünf Punkte. »Es war wichtig für unsere Moral, gut zu spielen und gleichzeitig ein gutes Ergebnis zu erzielen. So fällt es leichter zu glauben, dass harte Arbeit belohnt wird«, sagte Cortina. Manager Christian Winkler freute sich über »zwei sehr gute Spiele über 60 Minuten« – genau das hatten die Verantwortlichen ja immer wieder von ihrer Mannschaft gefordert.

Von Jan Lüdeke

Balsam waren die Spiele auch für einige Akteure, die zuletzt in einem Loch steckten. Kevin Lavallee etwa war nach dem 4:5 gegen Köln am vorletzten Wochenende nach einer enttäuschenden Leistung von Winkler getadelt worden. Nun durfte der Verteidiger an der Seite von Kapitän Stéphane Julien ran. Lavallee quittierte das mit starken Leistungen und erzielte am Sonntag, an seinem 29. Geburtstag, sogar den entscheidenden Treffer im Penaltyschießen. Cortina hatte dem Deutsch-Kanadier diesen Einsatz zum Geschenk gemacht – zuvor hatte der in der laufenden Saison noch überhaupt nicht getroffen, hatte sich mit René Kramer und Uli Maurer (je zwei Punkte) den letzten Rang in der teaminternen Scorerliste geteilt.

Auch Lavallees bester Kumpel Martin Schymainski hatte in den vergangenen Wochen eine schwere Zeit überstehen müssen. Schymainski war gesund, also spielte er. Da jedoch Woche für Woche Kollegen nach Verletzungspausen zurückkamen oder sich andere in den Krankenstand verabschiedeten, wurde der Rheinländer herumgeschoben, konnte sich in keiner Reihe einspielen. Am Wochenende traf der Jung-Nationalspieler sowohl gegen Berlin als auch gegen Augsburg. »Er hatte einen kleinen Hänger, hat sich aber selber wieder da rausgearbeitet. Ihm hat nach dem Deutschland Cup ein wenig die Kraft gefehlt«, freute sich Winkler mit seinem Schützling.

Schymainski hatte zuvor eine einmonatige Durststrecke überstehen musste. Zuletzt hatte er beim Sieg in Köln Anfang November getroffen. Genauso wie Namensvetter Martin Buchwieser, der wie »Schymmi« beim Deutschland Cup sein Debüt im Trikot der deutschen Nationalmannschaft gefeiert hatte. Auch er beendete gegen Berlin seine torlose Zeit. »Es freut mich einfach, ihm bei seiner Entwicklung zuzusehen«, sagte Winkler über das EHC-Juwel.

Auch die letzten Wochen bewertet der EHC-Manager insgesamt positiv, trotz der sportlichen Durststrecke. »Das war alles nicht schlecht für unser Wachstum«, sagte Winkler, »manche wurden durch die negativen Ergebnisse zurück in die Realität geholt. Und die heißt weiter: Aufsteiger EHC München.« Der DEL-Neuling ist aber weiterhin ein besonderer. Als Tabellensiebter liegt der EHC weiterhin gut im Rennen um die (Pre-)Playoffplätze. Und spielt das Team so weiter wie am Wochenende, wird es am Saisonende mit Sicherheit unter den ersten Zehn der Liga stehen. »Wir haben endlich wieder ausgesehen wie wir selbst. Die Tore, die wir erzielt haben, haben mir gefallen«, sagte Pat Cortina und meinte damit Abstauber wie den von Jordan Webb oder Tore der Kategorie Glückstreffer wie das zwischenzeitliche 3:1 gegen Berlin, als ein eigentlich harmloser Schuss von Sören Sturm aus dem Mitteldrittel vor Keeper Kevin Nastiuk versprang und den Weg ins Netz fand.

Am Freitag muss der EHC nun bei den Hamburg Freezers ran, ehe am Sonntag die Nürnberg Ice Tigers zum letzten Heimspiel im Jahr 2010 kommen. Ein weiteres Derby in der Olympia-Eishalle, in die am letzten Wochenende zu beiden Heimspielen insgesamt mehr als 10.000 Zuschauer strömten. Der EHC boomt, aber er muss auch wieder eine negative Nachricht hinnehmen. Angreifer Uli Maurer fällt mit einem Bandscheibenvorfall auf unbestimmte Zeit aus. Er soll zunächst konservativ behandelt werden.

Artikel vom 14.12.2010
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