Zentrum · Gerling lässt Bilder laufen

Am Donnerstag präsentiert Volker Gerling Protagonisten mittels Daumenkino im Filmmuseum. Foto: VA

Zentrum · Am Donnerstag, 9. Dezember, präsentiert das Filmmuseum im Münchner Stadtmuseum, St. Jakobs-Platz 1, um 19 Uhr in der »Open Scene« in Kooperation mit der »Gesellschaft zur Förderung des Puppenspiels« einen völlig anderen Filmabend: Daumenkinographie mit Volker Gerling, unter dem Motto »Bilder lernen laufen, indem man sie herumträgt«.

Volker Gerling ist 3.000 Kilometer zu Fuß durch Deutschland gelaufen und porträtierte dabei Menschen, denen er auf seinen Wanderschaften begegnete, in Form fotografischer Daumenkinos. Er traf einen alten Mann, der die Welt verbessern wollte und dabei fast verhungert wäre, einen Tischlergesellen, der – kurz bevor er loszog – seine neue Freundin kennenlernte und eine junge Frau, die sich im Urlaub für ein neues Leben entschied. In seiner etwa 70 minütigen Kinoshow erzählt Gerling von den großen, kleinen, ernsten und skurrilen Zufallstreffen und lässt seine Protagonisten auf der Bühne für einen Moment lebendig werden.

Auf der Bühne blättert er die Fotos unter einer Videokamera ab, projiziert die Bilder auf die Leinwand und erzählt die Geschichten der Menschen, die er fotografieren durfte. Volker Gerling, geboren 1968 (100 Jahre nachdem in England das Daumenkino patentiert wurde), studierte an der Filmhochschule »Konrad Wolf« in Potsdam-Babelsberg Regie und Kamera. Seit 1998 arbeitet er an der Schnittstelle zwischen Fotografie und Film, begann sich mit fotografischen Daumenkinos zu beschäftigen und arbeitet inzwischen als Daumenkinograph. Seine Filmografie beschränkt sich daher auf Filme, die aus 36 Einzelfotos bestehen, aus hochwertigen Fotografien, die mit einer automatischen, analogen Kamera aufgenommen wurden. Volker Gerling lebt in Berlin.

Der Eintritt kostet 6 Euro und 4 für Mitglieder der Fördervereine MFZ und GFP. Karten können vorbestellt werden unter Tel. 23 39 64 50. Mehr Informationen gibt es im Internet unter www.daumenkinographie.de.

Artikel vom 08.12.2010
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