Schutzpatronin für den Hans-Mielich-Platz wird aufgestellt

Giesing/Harlaching · Erotischer Engel

Werner Frank wird beim Weihnachtsmarkt am Hans-Mielich-Platz seinen Schutzengel »Johanna« präsentieren. 	Foto: Woschée

Werner Frank wird beim Weihnachtsmarkt am Hans-Mielich-Platz seinen Schutzengel »Johanna« präsentieren. Foto: Woschée

Giesing/Harlaching · Am Freitag, 10. Dezember, ist es wieder soweit, an diesem Tag beginnt der Weihnachtsmarkt am Hans-Mielich-Platz. Die Initiative »Mehr Platz zum Leben« hat wieder ein buntes Programm zusammengestellt und freut sich auf zahlreiche Besucher. Los geht es am Freitag ab 16.00 Uhr, am Wochenende hat der Weihnachtsmarkt von 11.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.

Gleich mit einem kulturellen Höhepunkt beginnt die Veranstaltung am Freitag, da wird der Haidhausener Künstler Werner Frank seine neue Skulptur der Öffentlichkeit präsentieren. Schon vor zwei Jahren schmückte sein Engel »Gabriela« den Hans-Mielich-Platz in der Weihnachtszeit, dieses Mal erwartet die Besucher eine »Johanna«, erklärt der Künstler, der sein Atelier in Giesing hat. »Die Johanna ist bislang der beste Engel, den ich je gemacht habe«, ist sich Werner Frank sicher und er muss es wissen, haben doch seit »Gabriela« rund zehn weitere Schutzengel das Licht der Welt erblickt. »Der Bedarf an Schutzengeln ist immens, die Menschen sehnen sich nach Geborgenheit, Schutz und Sicherheit«, weiß der Künstler. Alle Engel aus Werner Franks Hand sind weiblich und unübersehbar erotisch. Engel und Erotik? Kein Widerspruch für Frank, der den menschlichen Körper als perfekte Kreation der Natur betrachtet, egal ob dick oder dünn, groß oder klein, Mann oder Frau. »Aber Frauen sind einfach schöner anzusehen«, erklärt er schmunzelnd, warum er immer nur weibliche Engel macht. Rund 2,30 Meter hoch ist Johanna, die aus einem Stück Holz gefertigt wurde. Der Körper des Engels ist farbig gestaltet und mit Blatt-Gold patiniert.

Der Kopf, eine mattgoldene Kugel ohne weitere Konturen, soll dem Betrachter die Möglichkeit geben, Johanna selber zu entdecken, ihren Gemütszustand zu erahnen – eine Projektionsfläche für eigene Wünsche und Gefühle sozusagen. Auch wenn seine Engel stets eine erotische Komponente haben, so seien sie doch weit entfernt von Pornografie, betont Werner. Es gehe hier nicht darum Voyeurismus zu bedienen, sondern die weibliche Kraft und Stärke zur Geltung zu bringen. Die werde der Hans-Mielich-Platz im kommenden Jahr auch dringend brauchen, meint Frank. Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verfolgt Frank die Tatsache, dass der Hans-Mielich-Platz im kommenden Jahr umgebaut werden soll. Einerseits sei es für die Anwohner toll, wenn dort endlich etwas geschehe, andererseits befürchtet er, dass durch die Aufwertung des Areals auch die Mieten steigen könnten. Zudem habe der gemeinsame Wunsch nach Veränderung ein sehr reges Kulturleben auf den Plan gerufen, das seinesgleichen suchen könne. »Ich hoffe sehr, dass dieses Kulturleben auch nach der Fertigstellung des Platzes erhalten bleibt, betont Frank. Der Schutzengel heißt deshalb in Anlehnung an den Namensgeber auch Johanna, die weibliche Form von Johann (Hans). Vorgestellt wird Johanna dem Publikum übrigens im Rahmen eines Bläserkonzerts.

hw

Artikel vom 07.12.2010
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