Gemeinde Neubiberg muss sparen

Neubiberg · Jeder Cent zählt

Neubiberg · Auch im nächsten Jahr muss Neubiberg auf jeden Cent schauen. Dies wurde auf der jüngsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses deutlich. Dort präsentierte Kämmerer Manfred Sichler den Räten eine erste Stellungnahme zum Haushaltsplan 2011 in Form eines Kurzberichts. Ausführliche Vorberatungen in den Fraktionen, im Ausschuss und die Verabschiedung im Gemeinderat werden erst ab Dezember folgen.

Noch steht der Haushaltsplan nicht endgültig, an der einen oder anderen Stelle werden die Abteilungen im Rathaus möglicherweise noch den Rotstift ansetzen. Immerhin weist der Haushalt 2011 bisher ein Defizit von rund zwei Millionen Euro auf. Dies trifft die Gemeinde nicht unvorbereitet. Schon vor zwei Jahren hatte der Kämmerer darauf aufmerksam gemacht, dass das geringe Steueraufkommen von 2008 mit einer daraus als Finanzspritze resultierenden Schlüsselzuweisung Folgen bei der Berechnung der Umlagekraft für die Kreisumlage haben würde. Dies wird nun der Fall sein. In Folge dessen hat Kämmerer Manfred Sichler in den Haushalt 2011 eine Kreditaufnahme von gut 4,5 Millionen Euro (2010: 1,2 Millionen Euro) eingeplant. »Der wichtigste Posten insgesamt sind die Grundstücksverkäufe«, betonte der Kämmerer. Würden die ­Erlöse hieraus aus rund 7,5 Millionen Euro »nicht ­erzielt, haben wir große ­Probleme.« Er, so Sichler, erwarte daher, dass der Bebauungsplan für die am Bahnhof gelegene Freiherr-v.-Stengel-Straße und die damit verbundenen Grundstücksverkäufe »zügig durchgesetzt werden« könnten. »Wir kommen nicht an Krediten vorbei«, betonte Bürgermeister Günter Heyland (FWN@N). Dabei habe die Gemeinde auch in diesem »extremen Spar-Haushalt« ausschließlich Pflichtaufgaben und keinerlei unnötige Ausgaben darüber hinaus auf der Agenda. Der weitaus größte Teil der Investitionskosten würde wie schon in den Jahren zuvor in den Bereich Bildung fließen. Dies meint in erster Linie die vier großen Schulbaumaßnahmen des Zweckverbandes Staatliche weiterführende Schulen im Südosten des Landkreises München. An der Gesamtsumme hierfür in Höhe von rund 80 Millionen Euro muss sich Neubiberg analog zu seinen Schülerzahlen beteiligen. Auch, wenn es sich um einen Sparhaushalt handele, sei keines der anstehenden Projekte in seiner Durchführung gefährdet, so Sichler. Den aktuellen Schuldenstand der Gemeinde beziffert er zum 31.12.2010 auf 3,1 Millionen Euro. Dies entspräche einer Pro-Kopf-Verschuldung von 224,57 Euro. Der Landesdurchschnitt bei gleichgroßen Gemeinden beläuft sich auf immerhin 638 Euro.

Ka

Artikel vom 24.11.2010
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