Nur mobile Bühne an Führichschule geplant

Ramersdorf · Bestürzung im Bezirksausschuss

Ramersdorf · Wirbel um die geplante Dreifachsporthalle in der Schul- und Kindertagesstätte an der Führichstraße: Bestürzt reagierten Mitglieder des Bezirksausschusses Ramersdorf-Perlach (BA 16) auf das nunmehr von der Stadt vorgelegte, fortgeschriebene Raumprogramm. Demnach soll dort keine feste, sondern nur eine mobile Bühne installiert werden. Dies sei in Abstimmung mit den Nutzern vor Ort im Raumprogramm festgeschrieben worden, wie es in einem von der Zweiten Bürgermeisterin Christine Strobl (SPD) unterzeichneten Schreiben heißt.

Platzgründe seien für diese Entscheidung ausschlaggebend gewesen, ist weiter in dem Behördenschreiben zu lesen: »Eine feste Bühne würde die Ausmaße des Baukörpers auf Kosten der ohnehin sehr knapp bemessenen Schulhof- und Freisportfläche ausweiten und zu einer deutlichen Kostenmehrung führen.« Aus Sicht des Referats für Bildung und Sport solle vor allem der Einhaltung einer »akzeptablen Freisportfläche« der Vorzug gegeben werden. Während die SPD und die Bezirksausschuss-Vorsitzende Marina Achhammer dieser Darstellung wohlwollend begegneten, ging die CSU auf die Barrikaden. Man werde im Stadtteil »mal wieder beschissen«, empörte sich Jörg-Dietrich Haslinger. Ramersdorf sei erneut »der Blinddarm von irgendjemandem«. Er forderte, die feste Bühne weiterhin zum Bestandteil der Planung zu machen, sonst könne man sich das gesamte Projekt »abschminken«. Zwar bekräftigte auch die SPD, dass ihr die Entscheidung für eine feste Bühne lieber gewesen wäre. Sie freue sich aber in erster Linie darüber, dass das Bauvorhaben überhaupt genehmigt werde. Dies dürfe man nicht aufs Spiel setzen, indem im BA jetzt an strittigen Detailfragen unversöhnlich festgehalten werde. »Das Ding ist sonst dabei, uns wegzusacken«, warnte auch Astrid Schweizer (SPD). »Wenn wir das heute nicht verabschieden, dann sehe ich schwarz«. Das Gremium einigte sich auf einen Kompromiss: Danach wird den Planungen der Stadt zugestimmt, die Behörden mögen aber eruieren, ob eine feste Bühne nicht doch Bestandteil des Raumprogramms sein könne. Ein Verfahrensstopp soll nach dem Willen des BA deswegen aber nicht eingeleitet werden. Unterdessen bekräftigte die Stadt, dass ein größeres Bauvolumen realisierbar sei: Die Errichtung einer Dreifach- anstelle einer Doppelsporthalle mit einem viergruppigen Hort und anderen Nutzungen sei »ohne wesentliche Einschränkung für die verbleibenden Frei- und Sportflächen in einem kompakten Baukörper möglich«, teilte das Referat für Bildung und Sport mit. Dieser reiche jedoch nicht aus, um den Schulbetrieb vom Autolärm am Mittleren Ring abzuschirmen. Daher sei eine Lärmschutzwand »nach wie vor unabdingbar«.

mst

Artikel vom 24.11.2010
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