Liederabend von Sophie Berner

München · Schön geerdet

Egal ob Girlie oder Grande Dame: Sophie Berner zeigt auf der Bühne viele Facetten. Foto: VA

Egal ob Girlie oder Grande Dame: Sophie Berner zeigt auf der Bühne viele Facetten. Foto: VA

Sie ist ein waschechtes Münchner Kindl und seit drei Jahren auf dem Weg nach oben. Noch bis Jahresende spielt Sophie Berner in Berlin die Hauptrolle im Musical-Klassiker „Cabaret“. Publikum und Presse sind begeistert und feiern sie als wohl beste Sally Bowles seit der Minnelli.

Doch die Sängerin, Tänzerin und Schauspielerin kann mehr als Musical: Am 28. November präsentiert die 25-Jährige, die bereits mit 17 die Aufnahmeprüfung an der Bayerischen Theaterakademie August Everding bestand, ihr Konzertprogramm. „Sophies Welten“ im Gasteig wird ein mal heiterer, mal nachdenklicher Abend mit unsterblichen Chansons von Aznavour, Songs von Tori Amos oder Gitte Heanning und Eigenkompositionen.

Münchner SamstagsBlatt: Eines ihrer Lieder heißt „Braucht die Welt keine Männer mehr?“ Glauben Sie das wirklich?

Sophie Berner: Nein, natürlich braucht die Welt Männer! Im Song, selbstverständlich sarkastisch gemeint, ein Zwiegespräch zwischen einem kleinen Jungen und mir, sind sie aber überflüssig. Frauen können doch heutzutage alles selber machen. Selbst das Baby kommt von der Samenbank... Das Lied hätte eigentlich eine Liebeserklärung werden sollen, jetzt ist es eher lustig und handelt von den Klischees.

Münchner SamstagsBlatt: Und was macht einen Mann von heute aus?

Sophie Berner: Das er in Zeiten der Emanzipation seine Männlichkeit nicht vergisst.

Münchner SamstagsBlatt: Ihnen wird eine verheißungsvolle Karriere vorausgesagt. Setzt Sie das nicht unter Druck?

Sophie Berner: Ich bin ja eigentlich furchtbar ungeduldig und mir kann es nicht schnell genug gehen..., aber was meine Laufbahn angeht, glaub ich, ist das ein gesunder Weg. Ich bin geerdet, alles baut sich langsam aufeinander auf: Ich habe studiert und daraus haben sich die ersten Rollen ergeben. Jetzt bin ich an dem Punkt, an dem ich meine eigenen Texte und Musik in Zusammenarbeit mit Leonhard schwarz und Hans Christian Maiser schreibe und Konzerte geben kann kann.

Münchner SamstagsBlatt: Sie schreiben die Texte Ihrer Lieder selber. Was sind Ihre Themen?

Sophie Berner: Es geht um philosophische und einfache Dinge wie in „Ich hab am Herzen einen Knutschfleck“, das von Liebeskummer handelt. Emotionen werden bei mir in Text und Musik verpackt. Kennzeichen ist meine Unterschiedlichkeit, gerade in den verschiedenen Musikrichtungen, die aber insgesamt dann wieder eine Einheit ergeben.

Münchner SamstagsBlatt: Was bedeutet München für Sie?

Sophie Berner: Heimat, Familie, Runterkommen: Ich kenn das, nur unterwegs zu sein, mal hier, mal da. Dabei bin ich ein absoluter Stadtmensch – bei mir in Schwabing die Tür aufzumachen und draußen ist was los. Berlin, so toll es ist, verbinde ich eher mit Arbeit. München hat einfach eine andere Lebensqualität.

Von Michaela Schmid

Artikel vom 18.11.2010
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