Schneeketten: In vielen Alpenländern Pflicht – jetzt gehören die eiserne Helfer bei jeder Fahrt in die Berge ins Gepäck

Ohne Ketten wackelt der Versicherungsschutz

In vielen Alpenländern sind Schneeketten bei entsprechender Wetterlage Pflicht.

In vielen Alpenländern sind Schneeketten bei entsprechender Wetterlage Pflicht.

Der Winter steht vor der Tür, Schneeketten haben jedoch die wenigsten Autofahrer an Bord. Was aber, wenn bei extremen Bedingungen die eisernen Helfer plötzlich über Nacht zur Pflicht werden? Das Risiko eingehen und trotzdem weiterfahren? Auf keinen Fall, rät der ADAC, denn das drohende Bußgeld wäre dann noch das kleinere Übel.

Kommt es zum Unfall, wackelt auch der Versicherungsschutz. Wird der Verstoß beispielsweise als grobe Fahrlässigkeit gewertet, wird kaum ein Versicherer für den Schaden aufkommen, so der ­ADAC. Dann kann es für den Unfallverursacher richtig teuer werden.

Vorsicht beim blauen Schild

Schneekettenpflicht besteht grundsätzlich dort, wo man auf ein rundes Schild mit blauem Grund und Schneeketten-Symbol trifft. Wo und wann die eisernen Helfer vorgeschrieben sind, kann sich sehr schnell ändern, vor allem in Bergregionen. Ein Streckenabschnitt, der heute noch frei befahrbar ist, kann durch einen Wetterumschwung wenige Stunden später mit Winterreifen alleine schon nicht mehr passierbar sein. Winterurlauber sollten daher nicht alleine auf eine gute Bereifung vertrauen, sondern immer auch einen passenden Satz Schneeketten dabei haben. Bei extremen Straßenverhältnissen sind sie immer noch die sicherste und wirksams­te Traktionshilfe. Von der Schneekettenpflicht sind übrigens auch Allrad-Fahrzeuge nicht ausgenommen!

So klappt die Montage

  • Schneeketten griffbereit und nicht unter schwerem Gepäck verstauen.
  • Unterwegs den Wetterbericht und aktuelle Verkehrsmeldungen verfolgen. Sind starke Schneefälle angekündigt? Gibt es bereits Verkehrsbehinderungen? Schnellstmöglich eine Parkbucht oder einen Rastplatz ansteuern und die Ketten aufziehen.
  • Für optimale Sichtbarkeit bei der Montage sorgt eine Warnweste oder eine auffällige Jacke mit Leuchtstreifen.
  • Angebracht werden Ketten immer auf die Räder der Antriebsachse. Bei Allradfahrzeugen sollte unbedingt der Herstellerhinweis zur Montage beachten werden. Gibt es keine Empfehlung ob die Ketten vorne, hinten oder auf allen vier Rädern aufgezogen werden sollen, gehören sie in aller Regel nach hinten.
  • Vorsicht: Mit Schneeketten ändert sich das Handling des Autos, Tempo 50 km/h sollte daher nicht überschritten werden. Bei normalen Straßenverhältnissen die Ketten wieder abnehmen.
  • Nach einigen Kilometern den Sitz und die Spannung überprüfen. Bei Modellen wie der Schneekette pewag snox pro vom ADAC, die sich besonders einfach montieren lässt, entfällt sogar das Nachspannen.
  • Trockentraining: Wer das Anlegen und Befestigen der Ketten in Ruhe zu Hause übt, vermeidet im Ernstfall Stress. Ein kleiner Teppich für die Knie und Arbeitshandschuhe erleichtern das Anbringen und schützen vor Verschmutzung.

Gute Planung mindert Bußgeldrisiko

Eigene Ketten lohnen sich nicht? Wer trotzdem keine gefährliche Rutschpartie riskieren und sich empfindliche Bußgelder und Ärger ersparen möchte, ist mit dem Schneeketten-Mietkauf auf der sicheren Seite. In den ADAC Service Centern sowie vielen Vertriebsstellen gibt es bereits ab 49,95 Euro hochwertige Kettensätze nach den strengen Prüfkriterien der österreichischen ÖNORM und des TÜV. Der Clou: Wer die Eisen nicht benutzt und die Verpackung nicht beschädigt, kann die Ketten zurückgeben und bekommt vom ADAC den Kaufpreis erstattet. Es wird lediglich eine Servicegebühr von drei Euro (Nicht-Mitglieder fünf Euro) pro Tag erhoben. Die Ketten sind für alle gängigen Reifenformate erhältlich (solange der Vorrat reicht). Wo sich die nächstgelegene Mietkaufstation befindet, erfährt man unter Tel.: 01805/ 10 11 12 (14 Cent/ Min) oder im Internet unter www.adac.de/suedbayern.

Artikel vom 17.11.2010
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