Drei Beratungsstellen jetzt vereint

Ludwigsvorstadt · Unter einem Dach

In einem denkmalgeschützten Haus mit interessanter Vergangenheit ist das Beratungszentrum untergebracht. Foto: Kommunalreferat

In einem denkmalgeschützten Haus mit interessanter Vergangenheit ist das Beratungszentrum untergebracht. Foto: Kommunalreferat

Ludwigsvorstadt · Mit der Paul-Heyse 20 hat das Referat für Gesundheit und Umwelt seit September 2010 drei Beratungsstellen unter einem Dach vereint: Waren die Drogen- und Clearingstelle sowie der Sozialpsychiatrische Dienst bisher in der Bayerstraße 26 und die Alkohol- und Medikamentenberatung im Gesundheitshaus an der Dachauer Straße 90 untergebracht, …

…steht den Bürgerinnen und Bürgern jetzt ein eigenes Beratungshaus zur Verfügung. Bei einem Presserundgang mit Kommunalreferentin Gabriele Friderich, Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt sowie Vertretern des Baureferats am 16. November ist das Gebäude nun erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt worden.

Die Bündelung von drei Beratungsangeboten an einem Ort hebt Joachim Lorenz, Referent für Gesundheit und Umwelt hervor: „Mit dem Umzug in die Räume der Paul-Heyse-Straße ist ein langjähriger Wunsch unseres Referats in Erfüllung gegangen: Ein gemeinsames Beratungshaus. Der Beratungsalltag zeigt, dass die Einrichtungen der medizinischen und psychosozialen Versorgung zunehmend mit Klientinnen und Klienten konfrontiert sind, die nicht nur wegen einer sondern wegen mehrerer Erkrankungen Hilfe suchen.

Viele suchtkranke Menschen leiden an einer psychischen Störung; viele Opiatabhängige sind zusätzlich auch von legalen Drogen wie Alkohol und Medikamenten abhängig.“ Mit der Paul-Heyse 20 steht den Klientinnen und Klienten jetzt hohe Fachlichkeit an einem Ort zur Verfügung. „Das ist besonders deshalb von Bedeutung, da gerade das Klientel dieser Beratungsstellen Gefahr läuft, auf den Wegen zwischen einer Institution zur anderen „verloren“ zu gehen“, betont Lorenz. „Diese Menschen brauchen kurze Wege und vernetzte Angebote, die effektiv sind.“

Bei der Sanierung ergaben sich für das zuständige Baureferat verschiedene Problemstellungen, die alle erfolgreich gemeistert werden konnten: Das Gebäude ist ein hochwertiges Einzeldenkmal. Sämtliche Maßnahmen wurden in enger Kooperation mit der Unteren Denkmalschutzbehörde durchgeführt.

Haus im Wandel

Das Gebäude wurde 1912 durch die Architekten Heilmann und Littmann im Auftrag des Homöopathischen Vereins München geplant und erbaut. Das Grundstück lag damals noch am Stadtrand von München. Ursprünglich wollte der Verein dort ein Krankenhaus erbauen. Dies ist zum Teil noch an der Fassade erkennbar. Hinter dem großen Giebel an der Straßenfassade sollte eine Kapelle über zwei Geschosse liegen. Das Vorhaben scheiterte am Widerstand der Nachbarn, die Befürchtungen wegen Infektionskrankheiten, insbesondere Lungenkrankheiten äußerten. Letztlich wurde das Gebäude dann mit kleineren Änderungen gebaut und als Bürogebäude vermietet. Im Zuge seiner Geschichte hat die Paul-Heyse-Straße 20 dann auch unterschiedliche Nutzungen erfahren. Während des Zweiten Weltkrieges war dort ein Schwesternwohnheim untergebracht, ab den 50er Jahren dann das Schulreferat.

Anfang 2000 erfolgte der letzte größere Umbau. In dem Gebäude wurden für einige Jahre Unterkünfte für wohnungslose Münchner geschaffen. Im Anschluss wurden Untersuchungen für anderweitige Nutzungen durchgeführt. Ein Umbau zum Mehrfamilienhaus scheiterte an der starken Verkehrsbelastung durch die Paul-Heyse-Straße. In der neuen Funktion als Beratungshaus ist die Nutzung des Anwesens Paul-Heyse-Straße 20 nun langfristig gesichert.

Artikel vom 17.11.2010
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