Neue Kallmann-Ausstellung im Kallmann-Museum

Ismaning · Kraftvoll, flächig, skizzenhaft

»Eulennacht« ist der Titel dieses Bildes von Kallmann, der häufig Tiere in den Mittelpunkt seiner Werke stellte. Foto: Privat

Ismaning · Im November 2010 wurde im Kallmann-Museum in der Schloßstraße 3b die Ausstellung »Hans Jürgen Kallmann, die 70er und 80er Jahre« eröffnet.

Durch die Gegenüberstellung von Studien und den in der Folge entstandenen Ölbildern eröffnet diese Ausstellung einen neuen Blick auf die späteren Arbeiten Hans Jürgen Kallmanns. Das Werk Hans Jürgen Kallmanns konzentrierte sich in den 70er und 80er Jahren mehr und mehr auf seine großen Lebensthemen: das Bildnis des Menschen, die Landschaft und die Tierbilder. Die künstlerische Form hat in Zeichnung und Malerei die ihm gemäße gültige Form gefunden. In dieser Zeit entstanden großformatige Ölbilder und Hunderte von Zeichnungen.

Besonderes Gewicht legt die Ausstellung auf Kallmanns zeichnerische Techniken. Er entwickelte zwei unterschiedliche Vorgehensweisen. Seine Pastellzeichnungen stehen mit breitem Strich kraftvoll, flächig und oft auch skizzenhaft auf dem Papier. Die schwarzweißen Filzstiftzeichnungen hingegen sind feinlinig, detailreich und von großer Dichte. Auch Kenner des Museums können Neues entdecken und Kallmanns Kunst in neuem Zusammenhang erleben.

Hans Jürgen Kallmann wurde 1908 in Wollstein in der Provinz Posen geboren. Nach frühen Erfolgen als Maler war Kallmann ab 1937 unter den Nationalsozialisten als »entartet« verfemt. Von 1949 bis 1951 leitete er die Meisterklasse für Akt und Porträt an der Kunstakademie in Caracas/Venezuela. 1952 kehrte Kallmann nach Deutschland zurück und ließ sich in Pullach bei München nieder. Ab Mitte der fünfziger Jahre wurde Kallmann als Bildnismaler bekannt. Bedeutende Porträtaufträge waren unter anderen Theodor Heuß, Papst Johannes XXIII, Konrad Adenauer, Otto Hahn. 1989 wurde der Bau des Kallmann-Museums begonnen. 1991, noch vor der Eröffnung des Museums, starb Hans Jürgen Kallmann. (bis 6. Februar täglich außer Montag 14.30 bis 17 Uhr)

Artikel vom 16.11.2010
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