Gemeindeoberhaupt zieht positive Bilanz

Taufkirchen · Taufkirchen geht es gut

Taufkirchen · Die finanzielle Situation lässt nichts zu wünschen übrig, die Kriminalitätsrate bewegt sich konstant auf weitgehend niedrigem Niveau, und auch in puncto High-Tech-Ansiedlung tut sich wieder etwas in Taufkirchen:

Mit diesen frohen Botschaften warteten Bürgermeister Jörg Pötke (ILT) und der Leiter der Polizeiinspektion Un­terhaching (PI 31), Stefan Schraut, in der jüngsten Bürgerversammlung auf. »Am besten wäre es, wenn die Welt aus Taufkirchen bestünde«, sagte der Rathauschef überschwänglich vor den rund 300 Zuhörern im Ritter-Hilprand-Hof – und verwies auf die Fakten.

Niedrige Pro-Kopf-Verschuldung

Während die bundesweite Verschuldung bei 21.000 Euro pro Einwohner liegt, sind es in der Hachinger-Tal-Gemeinde gerade einmal »sage und schreibe 4,88 Euro«, wie Pötke stolz hervorhob. Zum Jahresende hin hat sich die ohnehin solide Finanzlage Taufkirchens noch einmal verbessert: So verfügt die Gemeinde inzwischen über einen Rücklagentopf in Höhe von 38 Millionen Euro – sechs Millionen mehr als noch zu Jahresbeginn. »Übermut und Freigiebigkeit« seien jedoch fehl am Platz, relativierte das Gemeindeoberhaupt: Baumaßnahmen wie der Neubau der staatlichen Walter-Klingenbeck-Realschule und der angrenzenden Turnhalle werden die Hachinger-Tal-Gemeinde rund 36 Millionen Euro kosten. Rechnet man weitere Bauvorhaben kleineren Ausmaßes hinzu, würden in den kommenden Jahren insgesamt etwa 60 Millionen Euro »in Bewegung gesetzt« werden – einerseits ein enormer finanzieller Kraftakt, andererseits aber auch eine segensreiche Investition in die Zukunft, wie es Pötke sieht: »Taufkirchen entfaltet auch ohne Neubaugebiete eine immense Dynamik.« Weniger dynamisch ging es 2010 glücklicherweise auf Taufkirchens Straßen zu.

Weniger Straftaten, mehr Verletzte

Schraut sprach von einem »sehr erfreulichen Trend« bei der Gesamtentwicklung schwererer Straftaten.

So ist in den ersten neun Monaten des Jahres »nur« fünf Mal in Wohnungen eingebrochen worden, 214 Mal haben Langfinger ihr Unwesen getrieben.

Bei der Gesamtentwicklung schwerer Delikte sprach Schraut insgesamt von einer »erfreulichen Entwicklung«: So habe sich die Kriminalitätsrate in diesem Bereich seit der EU-Osterweiterung 2004 kaum nennenswert erhöht. »Das ist erstaunlich, da sich ja die politische Landschaft verändert hat.« Auch die von der Polizei und der Gemeinde ergriffenen Maßnahmen zur Bekämpfung der Ruhestörer im Problemviertel »Am Wald« haben gefruchtet: Lediglich 30 Einsätze habe es dort gegeben – ein Rückgang von 50 Prozent gegenüber 2009.

202 Unfälle haben sich heuer auf Taufkirchens Straßen ereignet, 28 Personen sind dabei verletzt worden. Hauptursache bei diesen Delikten seien meist Alkoholeinfluss und überhöhte Geschwindigkeit gewesen, wie Schraut weiter schilderte. Unerfreulich auch: Die Zahl der Schwerverletzten bei den über 65-Jährigen hat in den vergangenen Jahren stark zugenommen.

Zeppelin-Park im Gespräch

Ein anderes Thema war die mögliche Errichtung eines »Zeppelin«-Parkes auf Taufkirchener Flur. Pötke warb uneingeschränkt für die Realisierung dieses Vorhabens, einem Gemeinschaftsprojekt des Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS und der »Zeppelin New Technologies«. Er werde so lange »unverdrossen« Überzeugungsarbeit leisten, »bis auch der letzte Skeptiker im Gemeinderat davon überzeugt ist, dass es keinen Sinn macht, die riesigen und leeren EADS-Gebäude brach liegen zu lassen und sich gegen Nachfolgenutzungen im luftfahrttechnischen Bereich zu stemmen«. Auf dem ehemaligen Sportgelände an der Ludwig-Bölkow-Allee, Teilen des EADS-Werksgeländes und auf Flächen an der A8 soll ein gigantischer Komplex entstehen.

Geplant sind ein »Zeppelin«-Park, Kindertagesstätten und eine Fallschirmsprung-Simulationsanlage. Taufkirchen als Träger der Planungshoheit hat bereits grünes Licht gegeben – nun sind die Behörden sowie die Landwirte am Zug, denen die Ackerflächen an der Autobahn gehören.

mst

Artikel vom 10.11.2010
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