Niemann will Löwen in der Bayern-Arena halten

Heimsieg und Ärger über ein Transparent

Stein des Anstoßes: Trans­parent in der Nordkurve. Foto: A. Wild

Stein des Anstoßes: Trans­parent in der Nordkurve. Foto: A. Wild

München · Die Münchner Löwen besiegten am Sonntag den Tabellennachbarn aus Aachen mit 2:1 Toren und bauen ihre Serie damit auf acht Spiele ohne Niederlage aus.

Im Gegensatz zu einer Reihe anderer Mannschaften in dieser Saison, versteckten sich die Gäste vom Niederrhein nicht in der eigenen Hälfte. So konnte sich eine mitreißende Partie entwickeln, in der die Aachener den besseren Start hatten. In der 8. Minute war es Torjäger Benjamin Auer, der die Alemannia in Front brachte. Alexander Ludwig glich eine Viertelstunde später mit einem schönen Volleyschuss zum 1:1 Pausenstand aus.

Nach dem Seitenwechsel setzte sich der muntere Schlagabtausch fort. 22.300 Zuschauer sahen in der leidenschaftlich geführten Begegnung Chancen auf beiden Seiten. Löwen-Coach Reiner Maurer brachte 20 Minuten vor Schluss Moritz Leitner für Daniel Halfar. Der Juniorennationalspieler konnte sich in der 82. Minute auf der rechten Seite durchsetzen, flankte butterweich zur Mitte, wo Stürmer Benjamin Lauth seine anhaltende Gefährlichkeit bewies und den Ball lehrbuchmäßig per Kopf im Tor der Aachener versenkte. Mit dem 2:1 Endstand behauptet sich der TSV 1860 im oberen Tabellendrittel und kann kommenden Sonntag im Auswärtsspiel beim Tabellenvierten Energie Cottbus weiter Boden gut machen in Richtung der begehrten Aufstiegsplätze.

Doch nicht nur der Sport sorgte an diesem Tag für Aufregung bei den Löwen. Auch 1860-Geschäftsführer Robert Niemann hatte sich am Sonntag zu einer Handlung entschieden, die für Emotionen sorgte. Der Ordnungsdienst wurde von ihm angewiesen, ein „Raus-aus-der-Arena“-Transparent abzuhängen, das Fans in der Nordkurve zeigten. Später erzählte Niemann, es sei dabei zu Handgreiflichkeiten gegen Ordner gekommen und beklagte das Verhalten der Fans als destruktiv.

Warum die Verantwortlichen beim TSV 1860 das schon öfter präsentierte Banner diesmal als nicht zumutbar bewerteten, offenbarte sich nach dem Spiel, als Niemann verkündete: „Wir können heute sagen, dass wir tendenziell dazu neigen, in der Arena zu bleiben, wenn die Kosten erträglich sind.“ Für den Teil der eingefleischten Anhängerschaft, dem die Gastspiele der Löwen in der Bayern-Arena vor den Toren der Stadt schon immer ein Gräuel waren, eine echte Hiobsbotschaft.

Im Laufe des Montags entschuldigte sich Niemann für seinen öffentlichen Vorwurf der Gewaltanwendung durch Fans und erklärte, er sei am Spieltag einer falschen Information aufgesessen. Zur Sache selbst ergänzte er, man befinde sich in ernsten Gesprächen mit der Stadiongesellschaft, die Bereitschaft zeige, über die Anpassung der Konditionen zu verhandeln. In diesem Zusammenhang empfinde er es als unpassend, wenn Anti-Allianz-Arena-Transparente gezeigt würden, die „Leute, die uns helfen wollen, nicht motivieren.“

Artikel vom 09.11.2010
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